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Przemysl. 343
General E mit außerordentlicher Tapferkeit im Sturm ge-
nommen hatten. Man sah, wie sih die Schütßenlinien im Gelände „an-
satzweise“ eingegraben hatten, jeder Mann für sih, um bis zum nächsten
Angriff Atem s{höpfen zu können. Eine bessere Zllustration zum Ge-
brauch dcs Spatens beim JInfanterieangrif} war nicht zu denken. Eine
Straßensperre mit „spanischen Reitern““ bezeichnete die Grenze des Festungs-
gebiets. Diese Grenze umfaßte aber noh einen welligen Landstrih mit
Dörfern, Kiefernwäldern, Äckern und Feldern. Von einer leßten An-
höhe aus wurde plößlih Przemysl sichtbar, herrlih gelegen in einem
Tal am Flusse San, an dessen Südufer die Tatarenhöhe ihre Kuppel
über einem Wirrwarr von Häusern, Kirchen und Kasernen erhebt.
Meine erste Pflicht war, General von KK... zu besuchen, der
im Hotel „City‘“/ wohnte. Am Abend gab es zum gemeinsamen „Souper““
im großen Bahnhofssaal Kommißbrot, Sardinen, Wurst und Kaffee;
mehr war vorerst in Przemysl nicht zu bekommen. Die Bayern ver-
mißten in der Sommerhitze ihr Bier. Aber die Stimmung war groß-
artig, und sie wurde erhöht durh den ebenfalls anwesenden bekannten
deutschen Schriftsteller Dr. Ludwig Ganghofer, der trot seiner sechzig
Jahre noch die Gesundheit eines Jünglings und die Kraft eines Bären
hatte. Geistreih und witig, voller Bonmots und Einfälle, wurde er
nie müde, von seinen merkwürdigen Lebensabenteuern zu erzählen und
eine Anekdote nah der andern zum besten zu geben. Jch war später
noh oft mit ihm zusammen. Ex konnte ganze Nächte an seinen
Berichten für Münchener und Wiener Zeitungen arbeiten und war
tagsüber doch so munter und lebhaft wie nux einer. Ich erinnere
mich dieser frohen Nacht im Wartesaal von Przemysl, als wäre sie
gestern gewesen.
Punkt 7 Uhr früh begann die Rundfahrt mit General Z.... Zu-
erst besichtigten wir Fort Nr. X11. Überall klafften die Granattrichter,
Volltreffer von 30,5-cm-Geschossen hatten die zwei Meter di>en Beton-
gewölbe der Kasematten durhshlagen. In einem Gewölbe, wo die In-
fanteriereserve des Forts sih bereitgehalten hatte, lagen noch die Leichen
umher und verbreiteten einen unheimlichen Gestank. In der Nähe der
Station Zurawica waren eroberte russische Kanonen und Maschinenge-
wehre und Berge von Munition und Gewehren angehäuft.
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