Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 27. Die Belagerungen von Przemyśl
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350 N Siebenundzwanzigstes Kapitel.
brennenden Häuser, deren Bewohner mit der Eisenbahn fortgeschafft
wurden. Die Wohlhabenden begaben si<h na< Wien oder in andre
Städte der Monarchie. Ein Mangel an Lebensmitteln war nicht zu
bemerken; alles war noh zu billigem Preis zu haben.
Schon Anfang August begann eine Sammlung für Kriegszwe>e.
Przemysl spendete eine Million österreichishe Kronen. Auch die Priester-
schaft hatte dazu beigetragen, s{hwebte aber dann in tausend Ängsten, daß
die Nussen nah der Eroberung der Stadt die Zeichnungslisten in die
Hände bekommen fönuten! Die Juden beschlossen, kein Geld zu geben,
aber das Rote Kreuz zu unterstüßen. Die Stimmung war hoffnungs-
voll und begeistert, und die Zivilbevölkerung zog, die österreichische und
polnische Nationalhymne singend, dur<h die Stadt. Eine Gesellschaft
zum Besten des Roten Kreuzes wurde gegründet und richtete auf dem
Bahnhof ihre Säle und Exrfrischungsanstalten ein. Als aber die ersten
Züge mit Verwundeten hereinkamen, als man das Blut sah und den
furhtbaren Ernst des Krieges in der Nähe beobachtete, sank die Stim-
mung wieder, und der Gesang verstummte.
Mitte September kamen die Hiobsposten. Die Nussen drangen
immer näher an Lemberg heran; die Bevölkerung floh. Die Züge waren
so überfüllt, daß die Passagiere sogar auf den Wagendächern saßen. Die
österreichisch-ungarischen Truppen mußten sih zurücziehen, und bald kamen
sie dux< Przemysl auf dem Wege nach RNokietnica, wo sie si<h wieder
sammelten, bevor sie den Marsh nah Westen fortsetzten.
Am 20. September begann die Einschließung der Stadt durch die
Nussen und am 29. der Angriff auf die Forts. Die Verteidiger
unternahmen mehrere Ausfälle. Vom 6. bis $8. Oktober gingen die
Nussen beim Fort Siedliska in einer Stärke von 70000 Mann zum
Sturm vor, wurden aber mit vernichtendem Feuer, besouders der Ma-
schinengewehre, empfangen und zogen si< unter unerhörten Verlusten
zurü>. Dieses war der lette Versuch, die Stadt im Sturm zu nehmen,
bevor sie auch von Norden und Westen eingeschlossen war. Am 10. Of
tober wurde in der Kirche ein Dankgottesdienst abgehalten, und fünf
Tage hatte man Nuhe.
Die Russen nahmen nun die Sanlinie bis Przemysl und weiter
nah Südosten bis zur Magiera. Mitte Oktober begannen diese Kämpfe
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