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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 27. Die Belagerungen von Przemyśl

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302 Siebenundzwanzigstes Kapitel.

sicher den Entsa zu erwarten — ex blieb aus. Die Tage gingen
langsam wie Jahre. Nur wenige russishe Granaten wurden auf die
Festung geworfen, und ab und zu ließ ein Aeroplan eine Bombe fallen.
Aber nennenswerter Schaden wurde nicht angerichtet.

Zu Weihnachten schenkten die Russen ihren Gegnern Zucer und
Fish — die gewöhnliche Methode. Nussen und Österreicher benutzten an
ein paar Stellen die Brunnen gemeinsam. Aber die Wasserträger mußten
unbewaffnet scin. Auf einem Kartoffela>er traf man sih zuweilen auch.
Als die Russen erfahren hatten, daß die Eingeschlossenen von Pserde-
fleish lebten, hörte man sie in den Schütßengräben wiehern. Die Öster-
reicher rächten sih damit, daß sie in eincr finstern, nebligen Nacht eiue
Dreschmaschine aufstellten! Als die Sonne aufging und der Nebel si
verzog, begannen die Nussen die Maschine zu beschießen in der Meinung,
es sei ein Mörser, und sie brauchten mehrere Stunden, um sie zu zer-
stören. Die österreichischen Truppen selbst scherzten auh über ihre Pferde-
diät. Welcher Unterschied bestehe zwischen Troja und Przemysl? — „In
Troja nahmen die Soldaten in einem Pferde Platz, in Przemysl aber
Pferde in den Soldaten.“ Auch gewönne man allmählih Terrain, ver-
sicherten sie, — in den Proviantmagazinen.

Mitte Februar 1915 hoffte man auf cinen Entsatz von den Karpathen
her. Aber dann hörte man nichts mehr davon. Anfang März wurden
die Portionen ohne Ausnahme vermindert. Am 19. versuchte man einen
vergeblichen Ausfall na<h Osten. Vom 19. bis zum 21. wurde die
Stadt unter s{hre>li<hem Getöse bombardiert. Jn der Nacht vom 20.
zum 21. machten die Russen gegen das Fort Nr. IX Lipowica einen
lezten Versuch, Przemysl im Sturm zu nehmen, wurden aber von neuem
blutig zurücgewiesen.

Dennoch war das Schicksal der Stadt besiegelt. Der Proviant
war so gut wie zu Ende. In der Nacht vom 21. zum 22. hoß man
von allen Forts, um die Munition zu verbrauchen. Am Abend des 21.
wurde bekanntgemacht, daß am folgenden Morgen von 5 Uhr an alle
Festungswerke und Brücken über den San in die Luft gesprengt werden
sollten, und die Bevölkerung daher aufgefordert, Anstalten zu 1hrer per-
sönlichen Sicherheit zu treffen und alle Fenster offen zu halten. Be-
sonders sollten si alle, die in der Nähe des Flusses wohnten, entfernen.

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