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Einzug in Lemberg. 413
deutsche Eiserne Kreuz unter den Flügeln werden mit begeistertem Jubel
begrüßt, der sih bci jedem Bogen exrneucrt, den der Acroplan übcr den
Markt zicht.
Mitten in dem festlihen Siegeszug trabt eine gewaltige Herde
Hornvich daher; sic erregt große Heiterkeit, besonders als ein Schalk von
Mädchen auh den Ochsen Blumen zuwirft.
Unaufhörlich strömen die Soldatenmassen vorüber. Wird cs denn
niht bald ein Halt gebeu? Nein! Es ist ja noh niht die Nückchr
der Sieger, die gefciert wird, sondern nux ihr Durchzug. Ohne Rast
und Ruh geht es nach Osten weiter, dem Feind auf den Fersen! Lem-
berg ist kein Nuhepunkt während des großen Neinemachens in Galizien.
Nicmand hat Zeit, auf seinen Lorbeern auszuruhen.
Vor Einbruch der Dämmerung unternahmen wir einen Spazier-
gang durch die Straßen. Im Automobil und auf dem Balkon war
man in Sicherheit gewesen; im Volksgedränge war man verloren. Es
war, als sei man unter lauter alten Bekannten. Junge hübsche Mädchen
umringten uns, drücten uns die Hände und reihten uns Nosen. Man
unterhielt si<h mit Gott weiß wem. Besonders unser lieber Graf
T..., der die Uniform der österreichishen Marine und das Abzeichen
für Tapferkeit im Felde trug, wurde überall mit schallendem Hurra
begrüßt.
Allmählich drangen wix abcr doh durch bis zur Residenz des
Gouverneurs von Lemberg, dcs Generals Riml. Er riet uns, schnell
nach dem Stützpunkt auf Höhe 320 bei Rzesna-Nuska hinauszufahren,
die am Morgen erobert worden war und deren Fall das Schicksal der
Stadt entschieden hatte.
Es war bereits dunkel, und wir hatten Laternen mit. Die Gra-
naten der s{hweren Mörser hatten cine unhcimlihe Verwüstung ange-
richtet. Arme, Beine und Leiber ohne Kopf lagen umher; man mußte
fich vorschen, daß man nicht auf einen verstümmelten Nussen trat. Quer
über den Weg lag ein Soldat splitterna>t; der Luftdru>k hatte ihm dic
Kleider vom Leibe gerissen, ohne seinen Rüen zu verleßzen! Die Ver-
teidigungs8werke waren mit der üblichen Gründlichkeit der Nussen aus-
gebaut und hätten länger gchalten werden könuen, wenn nicht die Gesahr
der Einschließung diese Meister der Befestigungskunst gezwungen hätte,
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