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414

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 32. Einzug in Lemberg

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414 Zweiunddreißigstes Kapitel.

Stellungen aufzugeben, in denen sie sih so hartnä>ig festgesetzt hatten.
Die Beute war auh nicht groß, die Zahl der Gefangenen geringer als
man gehofft hatte. Aber was bedeutete das, da Lemberg wiedererobert
und von der Moskfowiterherrschaft befreit war!

Auch \{hwedishe Zeitungen hatten berichtet, die Russen hätten alle
Muscen Lembergs geplündert und ihre Schäße nah der Eremitage in
Petersburg geschafft. Ich besuchte daher den Direktor des Städtischen
Museums und erfuhr von ihm, daß die Plünderung nicht so {limm
gewesen sei. Schon bei Kriegsausbruch habe ex alles einpa>en und die
Kostbarkeiten in Keller und Lagerhäuser bringen lassen; nichts davon sei
fortgeschleppt worden. Auch das Städtische Archiv sei niht angerührt,
wohl aber, erst gestern, der Archivar nah Rußland mitgeführt worden.
Die Russen hätten zwar die Absicht gehabt, wertvolle Sammlungen mit
Beschlag zu belegen, aber sie hätten sih niht beeilt und zuleßt wohl
Wichtigeres zu tun gehabt. Ein Angestellter der Eremitage, Herr
Szmurlo, ein Litauer, sei in Lemberg gewesen, um „abzuschäßen“/; cr
habe wohl den Auftrag gehabt, aus der Provinz alles zusammenzubringen,
was in die Sammlungen der Eremitage passen könne. Er habe aber
bis auf weiteres alle Kunstschäße und Dokumente, die er in der Provinz
gefunden, nah Lemberg in die Bibliothek Offolinski gebracht; dort seien
sie vermutlih noh. Dagegen hätten die Nussen die ruthenishe Metro-
politankirhe St.-Georg geplündert, da die Kleinrussen für Anhänger
der österreichishfreundlichen ukrainischen Partei angesehen werden. Viel-
leiht sei auh das feine rihtige Plünderung! Denn das ebenfalls
ruthenishe Stauropigianische Institut habe seine Sammlungen den Russen
freiwillig ausgeliefert.

Ob Privatwohnungen Lembergs geplündert wurden, habe ih nicht
untersucht; man darf aber nur das glauben, was man mit eigenen
Augen gesehen hat. Als ein Beweis dafür mag folgende Anekdote dienen.
Der frühere österreichish-ungarishe Minister des Äußern, Graf Golu-
chowsfi, der in Lemberg einen prachtvollen Palast besitzt, traf vor einigen
Zahren in Kissingen mit dem russishen General Mielnikow zusammen
und unterhielt sih oft mit ihm. Beim Abschied lud Goluchowski den
Nussen ein, na<h Lemberg zu kommen, wo ihm der gräflihe Palast zur
Verfügung stehen solle. Der General nahm die Einladung dankend an.

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