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429

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 34. Durch Kurland

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Durch Kurland. 429

Nach dem Mittagessen bei General E... eilten wir weiter,
vorüber an Kaiser Wilhelms einigermaßen geschontem Jagdschloß Rominten,
dessen Hirschbestand aber zu einem Drittel von den Russen niedergeschossen
worden ist, und durh die Märtyrerstädte Stallupönen und Pillkallen

nah Tilsit, wo ih am Tisch des Generals von H... den kurländischen
Grafen von M... ., der seit einigen Jahren deutscher Untertan ift,
Herrn OE und mehrere andre Herren kennen lernte, die die

an militärishe Formen gebundene Verwaltung von Kurland übernehmen
sollten.

Bei Tagesanbruch ging es dann auf schon wohlbekannten Straßen
weiter nah Memel. Bei Althof sah ih jezt das große Massengrab,
unter dem zwischen zwei Andreaskreuzen die gefallenen Russen schliefen,
deren Leichen bci meinem ersten Besuh noch die Felder bede>t hatten.

Im gräflihen Schloß von Russisch - Krottingen wurden wir von
Amtsrat Strüby und Regierungsrat Moll aufs beste bewirtet. Ju der
Nähe war ein großes Pferdedepot; von hier requirierten die Etappen-
kfolonnen einen Teil ihres Bedarfs, und an Tieren war nie Mangel.
Die kuxrländishen Bauern erhielten einen guten Preis für ein Pferd
und waren ganz erstaunt über die neue Ordnung; da die Russen dic
Pferde ohne Bezahlung wegzunehmen pflegten, hatten die Besißer ihre
Zugtiere in Wäldern und Kellern verste>t, brachten sie aber jetzt bereit-
willigst herbei.

Dorf und Scebad Polangen waren völlig verödet, und das einem
Grafen Tischkiewitsh, einem Bruder des Besitzers von Krottingen, ge-
hörige Schloß war eine Ruine; ich hatte ja selbst die Kanonade gehört,
als deutsche Kriegsschiffe die Nussen in dieser Gegend beschossen. Durch
prächtigen Nadelwald führte die breite, ebene, vom Regen aufgeweichte
Landstraße direkt nah Libau. Zu beiden Seiten der Straße exrstre>ten
sih weite Farn- und Heidekrautslächhen, und am Waldrand sammelten
fleine Mädchen in Krügen und Körben Erdbeeren und Blaubeeren.

Hinter Nieder-Bartau zündeten wir die Scheinwerfer an und fuhren
unmittelbar bis an den Meeresrand, wo damals noch keine englischen
Untersceboote ebenso heimis<h waren wie an den Küsten der Hebriden.
Ein starker Westwind heulte in den Haufen von faulendem Tang am
Strande, und das Dröhnen der Brandung wurde immer lauter. Schaum-

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