Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 36. Nowo-Georgiewsk
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Nowo - Georgiewsf. 471
einen Spiritusvorrat geplündert hatte. Jm übrigen sahen die Russen
prächtig aus, s{höne, große, gutgebaute Leute mit ausgezeichneten Uni-
formen, Stiefeln und Müten — das beste Soldatenmaterial, das man
sich wünschen kann.
In der Nähe der Zitadelle kamen Generalleutnant E... , Major
D , Polizeimeister von Glasenapp, Dr. Ganghofer und andre in
Automobilen an uns vorübergefahren. Ich stieg einstweilen in Gang-
hofers Auto, während mein eigner Wagen geholt wurde; die neue Brücke
war nämlich bereits fertig! Es ging wie im Märchen!
Auf einer Wiese lagen 200 Pferde in ihrem Blute; einige waren
von Granaten getroffen, die übrigen ershossen worden, damit sie nicht
eine Beute der Deutschen würden. Auch an andern Stellen lagen
Haufen von Pferdekadavern.
Von der Zitadelle und ihren Nebengebäuden stiegen undurchdring-
liche Rauchwolken auf. Kasernen, Offizierswohnungen, Magazine, alles
stand in lichter Lohe, und durch die Fenster sah man wie in weißglü-
hende Schmelzöfen, in denen die Patronen knallten. An den brennen-
den Häusern vorüber fuhren wir das Ufer entlang, wo der Narew in
die Weichsel mündet. Sicher war es hier niht. Jeden Augenbli>
fonnte ein Munitionslager in die Luft fliegen, und vom südlichen
Weichselufer, das noch teilweise in russishen Händen war, oder wo
wenigstens russishe Soldaten herumstreiften, hoß man munter auf uns
herüber. Neben der Weichselbrücke, die von großen roten Metallzylin-
dern getragen wurde, lag eine ganze Flottille gesprengter Dampfer, deren
weiße Rettungsbojen zum Teil bei den Sprengungen aufs Land ge-
schleudert worden waren. Hier begegneten uns zwölf deutsche Soldaten,
die vor vier Tagen den Russen in die Hände gefallen, aber gut von
ihnen behandelt worden waren und jetzt ihre Freiheit wieder erlangt
hatten. Ein Festungslazarett mit einer großen Anzahl Kranker war in
Brand geste>t worden; glücklicherweise waren die Deutschen zur rechten
Zeit gekommen, um wenigstens die Patienten zu retten.
Überall Verwüstung und Feuer! Gewaltige Getreidelager brannten
und glühten, und es roh in ihrer Nähe nah verbranntem Brot. Vieles
wurde gleihwohl gerettet, Mehl, Konserven usw. 700 Kanonen und
Massen von Munition fielen in die Hände des Siegers. Von den
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
