Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 38. Die brennende Stadt
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
494 Achtunddreißigstes Kapitel.
schaffen. Uns ging es ebenso, und mit einiger Verspätung trafen wir
in J.... ein, wo in einem Schlosse das Generalkommando eines Armee-
forps untergebracht war.
Das Mittagessen war bereits vorüber. Aber der Stabschef,
Major , ein Bruder meines Reisekameraden, ließ gleih den
Tisch wieder de>en, und nah und nach versammelte \si< daran cine
kleine, auserlesene Gesellschaft: General von E... , der achtzehnjährige
Erbgroßherzog von Oldenburg, Fürst M... CDauvman Von DE
und mchrere andre Mitglieder des Stabs. Der Korpschef trug am
re<ten Arm cine blaue Binde mit dem Aufdru> „Gibraltar““, wie sie
noch die hannöverschen Regimenter haben, die vor hundert Jahren an
Wellingtons Kämpfen gegen Napoleon teilnahmen.
Um 5 Uhr fuhren wir weiter über Bohukfaly bis zu dem nieder-
gebrannten Krzyczew, wo wir abermals auf einer Pontonbrücfe den
Bug überschritten. In den Waldungen am Ufer herrschte ein fürchter-
liches Gedränge: Fuhrwerk stand in langen Reihen, und es wimmelte
von Neiterei und Infanterie. Nur Geduld! Ein paar Offiziere, die
uns kannten, machten uns den Weg frei. Durch den Wald auf dem
Ostufer ging früher keine Straße; jeßt hatte man in aller Eile eine
angelegt, damit Truppen und Fahrzeug rash na<h Brest-Litowsk vor-
rüden könnten.
Endlich hörte der Wald auf, und wir fuhren über {<wachgewelltes
Gelände ohne Weg. Das Dorf Neple war zur Hälfte in Flammen
aufgegangen; Koslowicze brannte und rauchte noh. In der Nähe von
Fort 1 erreichten wir die Landstraße. Das Fort war aufgegeben ; nicht
einmal eine Wache war zu schen und keine deutsche Flagge.
General hatte uns geraten, s{<nell zu fahren, wenn wir
noch etwas vom Einzug der Truppen in Brest-Litowsk sehen wollten.
Aus dem Einzug wurde aber nihts. Sobald wir aus dem Wald
heraus waren, erbli>ten wix im Südosten roten Flammenschein, und je
näher wir famen und je weiter die Dämmerung fortschritt, um so heller
wurde der Horizont vor uns, und als die Dämmerung in Dunkel über-
gegangen war, flutete im Südosten ein Feuermeer, oder besser zwei,
rechts die Zitadelle und links die Stadt! Ein großartiges, aber grauen-
haftes Schauspiel, ein Anbli> von der wildesten, ergreifendsten Schönheit,
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>