Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
96
Andra?, Die person Muhainirieds
wäre dies der fall gewesen, würde der versuch uns bekannt
sein, wie man ja die poesie der gähilijja und den kaläm der
altarabischen redner bewahrt hat.1
Man spürt in diesen ausführungen tatsächlich die
bered-samkeit der Überzeugung, einen wiederhall des unerschütterlichen
glaubens des propheten selbst, der immer mit fester Zuversicht
die höhnischen aufforderungen der gegner, in der luft zu wandeln
oder goldene schlösser zu bauen, mit dem hinweis auf das
unvergleichbare gotteswort erwiderte. Das hat echten klang.
Mögen wir noch so viel von der abhängigkeit Muhammeds von seinen
Vorbildern wissen, wir müssen gestehen, dass die art, wie er die
fremden worte und gedanken innerlich aufgenommen und
verarbeitet hat, das persönliche pathos, mit dem er dies alles als
sein eigentum beanspruchen konnte, das wirkliche wunder seines
prophetentums ist. Wir verstehen es zwar anders, aber
gewisser-massen müssen wir dem qädi *Abü Bekr beipflichten, dass die lehre
von dem Hcgäz des Korans auf den boden der Wirklichkeit fusse.
Zum Hcgäz des Korans kann man zwar vieles rechnen: die
ent-hüllungen der zukunft, die erzählungen aus der Vergangenheit, den
umstand dass man beim lesen niemals ermüdet wird, sondern
ihn immer neu und anziehend findet2 u. s. w.; aber vor allem betrifft
die wunderbare unnachahmlichkeit den stil (al-nazm) selbst.
Dieser ist mit keiner der bekannten stilistischen kategorien zu
vergleichen. Der Koran ist weder poesie (ßicr) noch reimprosa
(.sagc). Das letztere haben freilich nicht wenige behauptet, und zwar
mit der erklärung, dass diese redensart eben in bezug auf
deut-lichkeit und beredsamkeit allen anderen rhetorischen formen
überlegen sei.3 Aber vor den meisterstücken der bekannten stilistischen
gattungen pflegt doch der mensch nicht dermassen in
bewun-derung zu geraten, dass nicht der antrieb zur nachahmung in
ihm rege werde. Das völlige verstummen der gegner beweist
eben, dass der Koran zu keiner der bekannten arten der
beredsamkeit gehört. Man versteht es, dass der stil selbst ein wunder
ist, das ausser dem menschlichen vermögen fällt.4 Dieser vorzug
kommt dem Koran allein unter allen Offenbarungsschriften zu.
Der \cgäz der Thora oder des Evangeliums besteht höchstens in
sekundären eigenschaften, wie z. b. in den voraussagungen über die
zukunft, nicht aber in dem stil selbst.5
1 Kit ab "i’gäz I, 33 f. * 2 Sifa1 I, 233.
3 Kitcib Ygäz 1, 90. 4 Ib. II, 188.
5 Ib. I, 47; II, 192.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>