- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Andra?, Die person Muhainirieds

Was hätte ihm die änderung von ein paar versen nützen
können, da gewiss schon mehrere scharfe polemiken gegen den
göt-zenglauben (z. b. S. ’61: 22—31, die ein sehr altes gepräge tragen)
unter den gläubigen im umlauf waren. Vor allem aber müssen
wir aus stilistischen gründen die »eingeschobenen» verse wie
deren kontext auf die früheste zeit der Offenbarung zurückführen.
Gewiss mit recht hat Grimme hervorgehoben, dass hier nicht ein
momentaner kompromiss mit dem mekkanischen heidentume,
sondern ein »Stadium in der entwicklung Muhammeds, seine früheste
konzeption der Stellung jener göttinnen* vorliegt.1 Unrichtig ist
es aber, Muhammed (wegen 22: 51) bis in spätmekkanische oder
gar medinische zeit bei dieser auffassung bleiben zu lassen.
Denn schon in früh mekkanischen perikopen geht er polemisch
gegen eben diese anschauung vor. Wie dem nun auch sei, ist
es klar, dass wenn überhaupt etwas in der muslimischen
tradi-tion wahr ist, so ist es die weit verbreitete künde, dass die worte
S. 53: 19 ff. einmal eine polytheistisch klingende abfassung gehabt
haben. Der erste versuch diese lästige tatsache in geziemender
weise zu erklären ist die beziehung von S. 22: 51 auf dieses
ereig-nis. Denn dieser vers aus spätmekkanischer oder vielleicht gar
medinischer zeit kann, wie eben ausgeführt worden ist, nicht mit
bezug auf die abrogation der Garäniq-verse offenbart worden sein.
Demnach wären die verhängniswoilen worte von Satan in die
lesung des propheten eingeschaltet. Indessen, diese erklärung
schien bei näherer Überlegung kaum minder bedenklich als die
zu erklärende tatsache. Wie stünde sie mit der unverbrüchlichen
Wahrheit der koranischen Offenbarung, wenn Satan wirklich die
macht gehabt hätte, seine worte in das buch Allahs
hineinzuschmuggeln! Deshalb hat schon Müsä b. lUqba in seinem
magäzi-werk erklärt, dass Satan diese worte den ungläubigen ins ohr
geflüstert habe, die gläubign ehaben sie aber gar nicht gehört.2
Vielleicht ist es wegen solcher bedenken, dass man Muhammed
selbst das eingreifen Satans hat verschulden lassen. Zwar aus
dem denkbar edelsten beweggrunde: dem innigen wünsch sein
volk für seine Verkündigung zu gewinnen, hat Muhammed es

1 Grimme, Muhammed II, 66 f. Es dürfte sehr fraglich sein, ob
diese anschauung wesentlich von dem glauben der mekkaner verschieden sei.

2 Sifti II, 123. Es war wohl ein solches dogmatisches taktgefühl,

das Müsä b. ’’Uqba bei den späteren ’imäm’en den ruf der — im ge-

gensatz zu Ibn 5Ishäq und Wäqidi — zuverlässigen autorität verschaffen

hat. Vgl. Sachau,’Einl. zu Ibn ScCd III: 1, XXI.

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