- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Andra?, Die person Muhainirieds

teren theologen fast einstimmig die tradition verwerfen, dafür
hat Caetani beweise genug gebracht.

.Der alte Islam scheint im allgemeinen an dem bilde des
propheten, wie es uns im Koran gezeichnet wird, ziemlich treu
festgehalten zu haben. Dass der prophet ein mensch sei, auch
den sittlichen gebrechen der menschenkinder unterworfen, hat
Muhammed ehrlich und ohne jeden hintergedanken
zugestanden. Seine gemeinde scheint eine Zeitlang nicht anders gedacht
zu haben. Die härigiten, die gewissermassen den| alten Islam
in intransigenter form bewahren wollen, haben auf die rein
menschlichen züge des prophetenbildes gehalten. Wie wir oben
gesehen, haben sie die notwendigkeit beweisender wunder bestritten,
und falls wir al-Üjji1 glauben dürfen, selbst schwere Sünden —
und eine solche ist ja nach ihrer meinung kufr — bei einem
propheten für möglich gehalten.

Dass der prophet gesündigt habe, wird auch von alten
sun-na-autoritäten unbefangen vorausgesetzt. S. 94: 2 deutet Mugähid
(gest. 104) die »bürde» als »seine sünde», und Qatäda erklärte: »der
prophet hatte Sünden, die ihn bedrückten, und Allah hat sie
ihm vergeben».2 Al-Sctbi (gest. 105) hat zu S. 48: 2 die erklärung
gegeben: »Allah hat seine gnade gegen dich vollendet, indem er
dich über deine feinde siegen lässt und deinen namen in dieser
weit erhöht und deine Sünden in der künftigen weit verzeiht.3

Die ältere asketische richtung nahm es sehr ernst mit der
sünde. »Es gibt», sagte cAtä\ »kein nahestehender engel und kein
gesandter prophet, gegen den Allah nicht einen vorwand finden
könnte. So er will, straft er ihn, so er will, vergibt er.»4 Die
finstere furcht, die für diese richtung das kennzeichen wahrer
fröm-migkeit ist, darf auch beim propheten nicht vermisst werden.
»Ich kam», sagt ein genösse, »einst zum propheten. Er betete,
und wegen seiner übergrossen furcht weinte er, dass es wie das
brodeln eines kessels lautete.»5 Nach Ibn cUmar bat Muhammed
jeden morgen und abend: »Mein Gott, ich bitte dich um heil (’:äfija)
in dieser weit und in der zukünftigen. Und ich bitte dich um
Verzeihung und heil in dem geistigen und in dem zeitlichen, für
meine familie und meine habe. Mein Gott, decke meine schände

1 Al-’Igi, 218. 2 Tabari, Tafsir XXX, 129.

3 Ib. XXVI, 41.

4 uacräni, Lawäqih al-anwär I, 6S.

5 AI-Tirmidi, Kitäb al-oamä’il II, 136.

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