- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
379

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 5. Das persönich-mystische verhältnis zum propheten

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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vision sein buch Fasüs al-hikam aus der band des propheten,1
und al-Gazari wird, als er nach Vollendung seines buches al-Hisn
al-hasin von einer satanischen anfechtung geplagt wird, durch
ein gesicht des propheten von ihr befreit.2 Den propheten zu
sehen ist die höchste Seligkeit. So sagt al-Büsiri: »0, dass er
mir die gnade verleihen wollte, sein angesicht zu sehen — die
not verschwindet für jeden, der ihn sieht! Ein gesicht, durch
welches das herz zu ihm gezogen wird, und die glieder auf
seinen befehl (in den guten werken) arbeiten. Ein gesicht, durch
welches licht und gottesnähe erworben wird, in dem freude und
gnade liegen».3 Nicht nur geistigen gewinn wird durch diese
erscheinungen des propheten erzielt; es gibt überhaupt keine not
und keine Schwierigkeiten, die nicht durch sie erleichtert werden.
»Sieht man ihn in einem unfruchtbaren land, so wird es
fruchtbar, in einem unterdrückten volke, so erhält dies volk die
frei-heit. Wenn derjenige, der ihn sieht, von kummer beladen ist,
so schwinden seine sorgen, ist er schuldenbelastet, so erledigt
Gott seine schuld, ist er gefangen oder sklave, so wird er frei,
ist er in der fremde, so beschert ihm Gott bald eine glückliche
heimkehr, ist er arm, so wird er reich, ist er krank, so macht
ihn Gott gesund».4 Durch verschiedene mittel sucht man die
segensreiche vision herbeizuführen. Muhammed Bants empfiehlt
es, sich in den tilgenden des propheten zu versenken, »denn es
hilft demjenigen, der an ihn denkt, ihn selbst zu sehen, und ihn
zu schauen im wachen oder im träum, bringt grossen segen».5
Die spätere asketische literatur bietet aber oft bestimmte
an-weisungen über die gebete und rezitationen, die der fromme
hersagen soll, um eine vision des propheten zu erhalten. »Wer
in der freitagsnacht betet, indem er in zwei rakcas die fätiha und
den thronvers 15 mal hersagt und nach seinem gebet den
propheten 1000-mal segnet, der wird den propheten im träume
sehen. Und wer den propheten im träume sieht, er erhält ein
seliges ende, die fürbitte des propheten wird ihm zu teil, und er
kommt ins paradies». 6

Von besonderem interesse ist es nun zu sehen, dass zuweilen
eben die erste vision des propheten als die eigentliche weihe des

1 Fusüs al-hikam 10. 2 Al-Hisn al-hasin 3.

3 Al-Hamzijja I, 201 f.

4 Näzili, Hazinat al-asrär 175.

5 Laivämic ’anwär al-kaukab I, 5.

6 Näzili, Hazinat aVasrär 175.

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