- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
213

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Die Kohlehydrate - II. Disaccharide

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Rohrzucker. Maltose. 213
Unter den Disacchariden kann man zwei Gruppen unterscheiden. Die
eine, zu welcher der Kohrzucker gehört, hat nicht die Fähigkeit der Mono-
saccharide, gewisse Metalloxyde zu reduzieren, während die andere Gruppe da-
gegen, zu welcher die Maltose und der Milchzucker gehören, zu den gewöhn-
lichen Reduktionsproben wie die Monosaccharide sich verhält. Die Zuckerarten
dieser letzteren Gruppe zeigen noch den Charakter der Aldehydalkohole, und
in dem Milchzucker sind die Aldehydeigenschaften an dem Glukosereste
gebunden.
Rohrzucker (Saccharose) kommt im Pflanzenreiche sehr verbreitet vor.
In grösster Menge findet er sich in den Stengeln der Zuckerhirse und des
Zuckerrohres, den Wurzeln der Zuckerrübe, dem Stamme einiger Palmen und
Ahornarten, in der Mohrrübe etc. Als Nahrungs- und Genussmittel hat der
Rohrzucker eine ungemein grosse Bedeutung.
Der Rohrzucker bildet grosse, farblose, monokline Kristalle. Beim Er-
hitzen schmilzt er gegen 160° C, bei stärkerem Erhitzen bräunt er sich und
bildet das sogenannte Karamel. In Wasser löst er sich sehr leicht und nach
ScHEiBLER^) enthalten 100 Teile gesättigter Zuckerlösung bei 20° C 67 Teile
Zucker. In starkem Alkohol löst er sich schwer. Der Rohrzucker ist stark
rechtsdrehend. Die sp. Drehung, welche durch Änderung der Konzentration
nur wenig, durch die Gegenwart anderer, inaktiver Stoffe dagegen wesentlich
beeinflusst werden kann, ist: («) D = -|- 66,5°.
Der Moore sehen Zuckerprobe und der gewöhnlichen Reduktionsproben
gegenüber verhält sich der Rohrzucker indifferent. Bei mehr langdauerndem
Sieden reduziert er jedoch alkalische Kupferlösung, wahrscheinlich infolge
partieller Inversion. Der Rohrzucker vergärt mit Hefe, aber nicht direkt, sondern
erst nach vorausgegangener Inversion, welch letztere durch ein in der Hefe
enthaltenes Enzym, das Invertin, zustande kommt. Eine Inversion des Rohr-
zuckers kommt auch im Darmkanale vor. Der Rohrzucker verbindet sich nicht
mit Hydrazinen. Konzentrierte Schwefelsäure schwärzt ihn sehr bald, selbst
bei Zimmertemperatur, wasserfreie Oxalsäure verhält sich ebenso beim Erwärmen
auf dem Wasserbade. Bei der Oxydation entstehen je nach der Art des Oxy-
dationsmittels und der Intensität der Einwirkung verschiedene Produkte ,
unter
denen besonders Zuckersäure und Oxalsäure zu nennen sind.
Hinsichtlich der Darstellung und der quantitativen Bestimmung des Rohr-
zuckers wird auf die ausführlicheren Lehrbücher der Chemie verwiesen.
Maltose (Malzzucker) entsteht bei der hydrolytischen Spaltung von Stärke
mit Malzdiastase ,
Speichel oder Pankreassaft. Unter denselben Verhältnissen
entsteht sie auch aus dem Glykogen (vergl. Kap. 8). Die Maltose entsteht
vorübergehend bei der Einwirkung von Schwefelsäure auf Stärke und sie stellt
den gärungsfähigen Zucker der Kartoffel- oder Getreidebranntweinmaischeu und
der Bierwürzen dar.
) Zit. nach Tollens, Handb, der Kohlehydrate, 2. Aufl. 1, S. 124.
Vor-
kommen.
Eigen-
schaften.
Reaktionen.
Maltose.

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