Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - II. Die Formelemente des Blutes - Blutfarbstoffe
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270 Sechstes Kapitel.
wird es leicht von Sauren, Alkalien und mehreren Metallsalzen zersetzt. Es
gibt auch mit mehreren Eiweissreagenzien die gewöhnlichen Eiweissreaktionen,
wobei erst eine Zersetzung mit Abspaltung von Eiweiss stattfindet. Das Oxy-
Eu Reageu-
^^^‘^^oglobin wirkt ebensowenig wie die anderen Blutfarbstoffe direkt oxydierend
auf Guajaktinktur. Dagegen hat es, wie alle eisenhaltigen Blutfarbstoffe, die
Fähigkeit als Katalysator („0 zon Überträger“) bei gleichzeitiger Anwesenheit
\on peroxydhaltigen Reagenzien, wie Terpentinöl, Guajaktinktur zu bläuen.
Eine genügend verdünnte Lösung von Oxyhämoglobin, bezw. von arteriellem
Blut zeigt in dem Spektrum zwei Absorptionsstreifen zwischen den Frauen-
hofer sehen Linien D und E (Spektraltafel 1). Der eine Streifen a, welcher
weniger breit, aber dunkler und schärfer ist, liegt an der Linie Z), der zweite,
breitere aber weniger scharf begrenzte und weniger dunkle Streifen ß liegt bei E.
dStlyhä- <^^es ersten Streifens entspricht einer Wellenlänge X = 579, die des
mogiobins. zweiten I =: 542. Bei Verdünnung verschwindet erst der Streifen ß. Bei
zunehmender Konzentration der Lösung werden die zwei Streifen breiter, der
Zwischenraum zwischen ihnen wird kleiner oder schwindet ganz, und gleichzeitig
werden die blauen und violetten Teile des Spektrums mehr verdunkelt. Ausser
diesen zwei Streifen kann man auch mit Hilfe besonderer Vorrichtungen (L. Lewin,
A. Miethe und E. Stenger) den von Gamgee beschriebenen Streifen an der
Ultraviolettgrenze beobachten. Dieser Violettstreifen, Z = 415, ist besonders
für den Nachweis sehr kleiner Blutmengen von Bedeutung. Während die zwei
Oxyhämoglobinstreifen bei einer Verdünnung 1 : 14700 noch nachweisbar sind,
kann man nämlich nach Lewun, Miethe und Stenger den Violettstreifen
in der Verdünnung 1 : 40000 nachweisen.
Die Beobachtung von Piettke und Vila, dass sogen, lackfarbiges Blut und Oxyhämo-
globinlösungen in dickeren Schichten ausser den gewöhnlichen zwei Streifen auch einen dritten
in Eot {A = 634) zeigen können, beruht allem Anscheine nach, wie auch Viele u, Deekien
behaupten, auf einer teilweisen Bildung von Methämoglobiu, welches übrigens nach H. Aeon^)
in allem Blut präformiert verkommen soll.
Zur Darstellung der Oxyhämoglobin kristalle ist eine grosse Zahl von
verschiedenen Verfahrungsweisen angegeben worden, welche indessen in den
Hauptzügen mit dem folgenden, von Hoppe-Seyler angegebenen Verfahren
übereinstimmen. Die gewaschenen Blutkörperchen (am besten aus Hunde- oder
Pferdeblut), werden mit 2 Vol. Wasser ausgerührt und dann mit Äther ge-
Darsteiiung. schüttelt. Nach Abgiessen des Äthers und Verdunstenlassen des von der
dunkel lackfarbigen Blutlösung zurückgehaltenen Äthers in offenen Schalen an
der Luft kühlt man die filtrierte Blutlösung auf 0° C ab, setzt Vol. eben-
falls abgekühlten AÄkohols unter Umrühren zu und lässt einige Tage bei —5®
bis —10° C stehen. Die abgeschiedenen Kristalle können durch Auflösung in
Wasser von etwa 35° C, Abkühlen und Zusatz von abgekühltem Alkohol, wie
oben, wiederholt umkristallisiert werden. Zuletzt werden sie mit abgekühltem
’) Gamgee, Zeitschr. f. Biol. 34; Lewin, Miethe und Stengee, Pelügees Arcb. HS;
Lewin u. Miethe ebenda 121.
2) PiETTEE u. Vila, Compt. Keud. 140; Viele u. Deeeien ebenda 140; Aeon,
Bioeb. Zeitschr. 3.
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