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35G Achtes Kapitel.
Auch Toxine werden von der Leber zurückgehalten, und dieses Organ übt also,
den Giften gegenüber, eine Schutzwirkung aus^).
Wenn also die Leber von assimilatorischer Bedeutung ist und wenn sie
reinigend auf das vom Verdauungskanale kommende Blut wirkt, so ist sie jedoch
gleichzeitig auch ein sekretorisches Organ, welches eine spezifische Flüssigkeit,
die Galle, absondert, bei deren Entstehung rote Blutkörperchen zugrunde gehen
oder jedenfalls ein Bestandteil derselben, das Hämoglobin, umgesetzt wird. Dass
die Leber umgekehrt während des Fötallebens ein Organ für die Neubildung
von roten Blutkörperchen ist, hat man auch angenommen. i
Dass die chemischen Vorgänge in diesem Organe von mannigfacher Art >
sind und von grösster Bedeutung für den Organismus sein müssen, ist leicht i
einzusehen. Unsere Kenntnisse auf diesem Gebiete sind auch durch zahlreiche •
Chemische Untersuchungen der letzten Zeit nicht unwesentlich erweitert worden; aber trotzdem
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der Leber, müssen wir leider gestehen, dass wir über die Art und den Umfang dieser ;
Vorgänge nur wenig wissen. Unter den Produkten derselben gibt es indessen i
zwei, die von besonderer Wichtigkeit sind und in diesem Kapitel ahgehandelt i
werden müssen, nämlich das Glykogen und die Galle. Bevor wir zum (
Studium dieser Produkte übergehen, möchte jedoch eine kurze Besprechung j
der Bestandteile und der chemischen Zusammensetzung der Leber vorausgeschickt i
werden. i
Die Keaktion der Leberzellen ist während des Lebens gegen Lackmus i
alkalisch, wird aber nach dem Tode sauer infolge einer Bildung von Milchsäure
j
Ver- und anderen organischen Säuren (Morishima, Magnus-Levy) ^). Dabei findet v
’^nach“dfm vielleicht auch eine Gerinnung des Protoplasmaeiweisses in der Zelle statt. Einen I
bestimmten Unterschied zwischen den Eiweissstoffen des toten und des noch leben- i
den, nicht geronnenen Protoplasmas hat man jedoch nicht sicher finden können. !
Die Eiweissstoffe der Leber sind zuerst von Plosz etwas näher (
untersucht worden. Er fand in der Leber eine in das wässerige Extrakt i
übergehende, bei-j-dö^C gerinnende Eiweisssubstanz (Globulin Halli- .
Protein- BURTONS?), ferner ein bei -f 75° C koagulierendes Globulin, ein bei + 70° C ’
koagulierendes Nukleoalbumin (Nukleoproteid?) und endlich einen, dem =
geronnenen Ei weisse nahestehenden, bei Zimmertemperatur in verdünnten
Säuren oder Alkalien unlöslichen, in der Wärme dagegen in Alkali unter Um- :
Wandlung in Albuminat sich lösenden Eiweisskörper. Halliburton 3) fand m
den LeberzeUen zwei Globuline von denen das eine bei 68—70 0C, das andere
dagegen bei + 45—50° C koagulierte. Er fand ferner neben Spuren von
Vergl. Eoger: Action du foie sur les poisons. Paris 1887, wo man auch die alte
Literatur findet, Vergl. ferner: BoüCHARB, Le9ons sur les autointorications dans les J . adies^
Paris 1887 und E. Kotliae in Arch. des scienc. biol. de St. Peteisboiug
DE VAMOSSY, Zentralbl. f. Physiol. 18 und Eothbebger, Wien. klm. ^Vochensch..
EOTHBERGEE U. WiNTERBERG, Bioch. Zentralbl. 4.
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morishima, Arch. f. exp. Path. u. Pharm 43; Magnus-Leva, Hofmeisters
Pj^ösz, Pflügers Arch. 7; Halliburton, Journ. of Physiol. 13, Suppl. 1892.
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