- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
359

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber

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Phosphatide. Extraktivstoffe. 359
Die Angaben über einen Gehalt des Leberfettes an Glyzeriden mit stärker ungesättigten
Eettsäuren als die Ölsäure sind mit Vorsicht aufzunehmen, indem diese Säuren von verun-
reinigenden Pbosphatiden herstammen können.
Phosphatide, welche bisher als Lezithin bezeichnet und der Menge nach
als solches berechnet worden sind, gehören ebenfalls zu den normalen Bestand-
teilen der Leber. Die Menge derselben (als Lezithin) beträgt nach Noel-Paton^)
über 23,5 p. m. Im Hungerzustande macht das Lezithin nach ihm den grössten,
bei fettreicher Nahrung dagegen den kleinsten Teil des Ätherextraktes aus.
Die Phosphatide sind unzweifelhaft verschiedener Art, sind aber noch nicht
näher bekannt. Unter ihnen kommt neben anderen, weniger studierten ^),
Lezithin und das sog. Jekorin vor. Cholesterin ist auch ein, allerdings
nur in geringer Menge vorkommender Bestandteil der Leber.
Das Jekorin ist ein von Dkechsel zuerst in der Pferdeleber, dann auch in der
Leber eines Delphines und ferner von Baldi in Leber und Milz von anderen Tieren, in
Muskeln und Blut vom Pferde und im Menschengehirn gefundener, seiner Zusammensetzung
nach noch nicht sicher bekannter, Schwefel- und phosphorhaltiger Stofl. Das Jekorin löst sich
iü Äther, wird aber aus der Lösung von Alkohol gefällt. Es reduziert Kupferoxyd und gibt
mit ammoniakalischer Silberlösung eine weinrote Färbung. Nach dem Sieden mit Alkali Jekorin.
kann es beim Abkühlen wie eine Seifengallerte erstarren. In dem Kohlenhydratkomplex des
Jekorins hat Manasse als erster Glukose als Osazon nachweisen können.
Die Annahme von BiNG, dass das Jekorin eine Verbindung von Lezithin und Glukose
sei, lässt sich offenbar mit den bisher bekannten Analysen des Jekorins nicht vereinbaren.
Das Jekorin enthält nämlich Schwefel, bis zu 2,75 p. c. und ferner ist die Relation P : N im
Lezithin gleich 1:1, in dem Jekorin dagegen eine ganz andere, 1:2 bis 1:6. Nach den
neuesten Untersuchungen von A. Baskoff soll das nach Deechsels Angaben dargestellte Jekorin.
Lebeijekorin, wenn es nur so rein ist, dass es in Äther vollständig sich löst und aus dieser
Lösung durch Alkohol quantitativ sich fällen lässt, eine wenigstens in bezug auf N-, P- und
Glukosegehalt ziemlich konstante Verbindung sein. Baskoff fand als Mittel 2,55 p. c. N,
2,87 p. c. P und rund 14 p. c. Glukose. Die Relation P : N war nahezu gleich 1 : 2 und
das Jekorin würde dementsprechend ein Diamidomonophosphatid sein.
Die wechselnde Zusammensetzung und die abweichenden Eigenschaften der von ver-
schiedenen Forschern isolierten und analysierten Jekorinpräparate rühren nach Baskoff von
unvollkommener Reinigung her. Über den Schwefelgehalt liefern jedoch seine Untersuchungen Jekorin.
keinen Aufschluss, und es ist sehr wohl möglich, dass das Jekorin nur ein Gemenge von
mehreren Stoffen ist, unter welchem eine Schwefel- und eine phosphorhaltige Substanz sich
vorfindet.
Ein anderes Phosphatid, welches Mieder direkt noch nach Sieden mit einer Säure
reduzierend wirkt und welches in gewissen Beziehungen dem Cuorin ähnelt, hat Baskoff Heparphos-
Hepar phosphatid genannt. Dieses Phosphatid, das offenbar nicht rein war, zeigte die
phatid.
Relation P : N = 1,45 : 1.
» s
Unter den Extraktivstoffen hat man, abgesehen von dem Glykogen,
welches später abgehandelt werden soll, in der Leber Purinbasen in ziemlich
reichlicher Menge gefunden. In 1000 Teilen Trockensubstanz fand Kossel^)
L97 Guanin 1,34 Hypoxanthin und 1,21 Xanthin. Auch Adenin
findet sich in der Leber. Ferner hat man in der normalen Leber Harnstoff
IW’ 0 1- c. Vergl. auch Heffter, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 28.
Vergl. A. Baskoff, Zeitschr. f. physiol Chem. 57.
Drechsel, Ber. d. k. sächs. Ges. d. Wiss. 1886, S. 44 und Zeitschr. f. Biol. 33;
Baldi, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1887, Suppl. S. 100; Manasse, Zeitschr. f. physiol.
hem. 20 ;
Bing, Zentralbl. f. Physiol. 12 und Skand. Arch. f. Physiol. 9 ;
Meinertz, Zeitschr.
b physiol. Chem. 46; Siegfried u. Mark ebenda. Paul Mayer, Bloch. Zeitschr. 1 und
Baskoff, Zeitschr. f. physiol. Chem 57.
*) Zeitsehr. f. physiol. Chem. 8.

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