Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - IV. Die Pankreasdrüse und der Pankreassaft
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Pankreassatt. Pankreascliastase. m
verhält bich der Gehalt an festen Stoffen umgekehrt wie die Absonderungs-
geschwindigkeit. Der nach Säureeinwirkung abgesonderte Saft hat den niedrigsten
Lhalt an festen Stoffen, 9—37,4 p. m. Der Saft nach Nahrungsaufname ist
mehr konzentriert, gegen 60—70 p. m., und der nach Vagusreizung abgesonderte
enthält oft gegen 90 p. m. feste Stoffe. Der von C. Schmidt i) analysierte
Saft aus temporären Fisteln enthielt 99—116 p. m. feste Stoffe. Die Menge
der Mineralstoffe war 8.8 p. m.
Die Mineralbestand teile bestanden hauptsächlich aus NaCl, 7,4 p. ra ,
was um so ™ehr
auffallend ist, als man in dem Safte regelmässig eine bedeutende Menge Alkalikarbonat findet.
In dem von de Zilwa^) untersuchten Safte war der Gehalt an Alkali in dem Sekretinsafte
5—7,9 p. m. und in dem Pilokarpinsafte 2,9—5,3 p. m. NaaCOs.
, ^ ,
In dem Pankreassafte des Kaninchens hat man 11 —26 p. m. feste Stoffe gefunden und
in demjenigen des Schafes 14,3-36,9 p. m. In dem Pankreassafte des Pferdes und der
Taube hat mau bezw. 9 —15,5 und 12—14 p. m. feste Stoffe gefunden.
Pysiologisches Sekret aus einer Pankreasfistel eines Menschen ist von
Glaessnee^) untersucht worden. Das Sekret war wasserklar, leicht schaum-
bildend; es reagierte stark alkalisch, auch gegen Phenolphthalein, enthielt Glo-
bulin und Albumin aber keine Albuinosen und Peptone. Das spez. Gew. war
1,0075 und die Gefrierpunktserniedrigung war J = 0,46—0.49“. Der Gehalt
an festen Stoffen war 12,44—12,71, an Gesamteiweiss 1,28 —1,74 und an
Mineralstoffen 5,66—6,98 p. m. Das Sekret enthielt Trypsinogen, welches
durch Darmsaft aktiviert wurde. Diastase und Lipase waren vorhanden; inver-
tierende Enzyme kamen dagegen nicht vor. Die tägliche Saftmenge war 500
—800 ccm. Saftmenge, Fermentgehalt und Alkaleszenz waren im nüchternen
Zustande am geringsten, stiegen bald nach Aufnahme einer Mahlzeit parallel
an und erreichten das Maximum etwa in der vierten Stunde.
Mineral-
Stoffe.
Mensch-
licher
Pankreas-
saft.
Die Paiikreasdiastase, welche nach Korowin und Zweifel nicht bei
Neugeborenen, sondern erst bei mehr als einen Monat alten Kindern sich vor-
findet, scheint, wenn auch mit dem Ptyalin nicht ganz identisch, jedoch diesem
Enzyme nahe verwandt zu sein. Die Pankreasdiastase wirkt sehr energisch
auf gekochte, nach Kühne auch auf ungekochte Stärke, besonders bei 37 —40“ C,
nach Veenon^) am besten bei 35“. Dabei entsteht, wie bei der Einwirkung von
Speichel, neben Dextrin hauptsächlich Isomaltose und Maltose nebst nur sehr
wenig Glukose (Müsculus und v. Mering, Külz und Vogel) ^). Auch hier
entsteht wahrscheinlich die Glukose durch die Wirkung einer in der Drüse und
dem Safte vorkommenden Maltase. Der Hundepankreassaft soll in der Tat
0 Zit. nach Maly in Hermanns Handb. der Physiol. 5, T. 2, S. 189.
‘^)
Journ. of Physiol. 31.
Zcitscbr. f. physiol. Chem. 40. Vergl. ferner Ellinger n. KOHN ebenda 45 und
die Untersuchungen von Pankreaszystenflüssigkeit von Schümm ebenda 36 und Murkay und
Gins, Amer. Medic., Vol. 4,
1902.
Kokowin, Malys Jahresb. 3; Zweifel, Fussnote 5, S. 426; Kühne, Lehrb. S. 117;
Vernon, Journ. of Physiol. 27.
") Vergl. Fussnote 1, S 427.
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