Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels
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562 Elftes Kapitel.
Milchsäure
bildung.
Milchsäure-
bildung.
Milchsäure-
bildung.
mindert werden. Demgegenüber haben aber Marcuse und Werther eine
Wie es scheint, unzweifelhafte Milchsäurebildung bei der Arbeit konstatieren
können, und die Angaben sind also sehr streitig. Für eine Milchsäurebildung
während der Arbeit sprechen aber andere Beobachtungen. Spiro fand einen
vermehrten Milchsäuregehalt im Blute nach der Arbeit. ColasAnti und
•
Moscatelli fanden kleine Mengen Milchsäure im Harne von Menschen nach
angestrengten Märschen, und AVerther beobachtete endlich ein reichliches Über-
treten von Milchsäure in den Froschharn nach Tetanus. Nach Hoppe-Seyler
soll dagegen, in Übereinstimmung mit’ seiner Ansicht über die Entstehungsweise
der Milchsäure überhaupt, bei der Arbeit Milchsäure in den Muskeln nicht
regelmässig, sondern nur bei nicht ausreichender Sauerstoffzufuhr gebildet werden.
ZiLLESSEN 1) hat in der Tat auch gefunden, dass bei künstlicher Absperrung der
Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln während des Lebens mehr Milchsäure als
unter normalen Verhältnissen gebildet wird.
Es ist einleuchtend, dass die Versuche mit Muskeln in situ, also mit von
Blut durchströmteu Muskeln, für die vorliegende Frage aus dem Grunde nicht
entscheidend sein können, weil die bei der Arbeit vielleicht gebildete Milch-
säure mit dem Blute den Muskeln entführt wird. Gegen diejenigen Versuche,
•in welchen man nach übermässiger Arbeit Milchsäure im Blute oder im Harne
gefunden hat, wie auch besonders gegen die Versuche mit ausgeschnittenen
arbeitenden Muskeln lässt sich dagegen der Einwand erheben, dass in diesen
Fällen die Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln nicht ausreichend gewesen sei, und
dass die infolge hiervon stattgefundene Milchsäurebildung, der Ansicht von
Hoppe-Seyler entsprechend, keinem ganz normalen Vorgänge entspricht. Be-
sonders wichtig für die Frage von einer Milchsäurebildung in den Muskeln und
die hierüber bestehenden strittigen Ansichten ist eine Arbeit von Fletcher
und Hopkins 2), aus welcher hervorgeht, dass bei dem Herauspräparieren der
Muskeln und deren Vorbereitung für die Untersuchung auf Milchsäure mehrere
Fehlerquellen sich geltend machen können. Es kann also sowohl mechanische
Reizung wie Erwärmung oder Behandlung der Muskeln mit (nicht eiskaltem)
Alkohol zu einer Milchsäurebildung Veranlassung geben. Es wurde ferner ge-
zeigt, dass Abwesenheit von Sauerstoff die Bildung oder Anhäufung von Milch-
säuren begünstigt, während reichliche Sauerstoffzufuhr umgekehrt wirkte. Die
Frage von einer Milchsäurebildung im Muskel unter verschiedenen ph)^siologischeh
Verhältnissen ist also einer fortgesetzten Prüfung bedürftig.
Nach Siegfried nimmt die Menge der Phosphorfleischsäure während der
Arbeit ab. Dies gilt jedoch nach Macleod nur für intensive Muskelarbeit,
q Astaschewsky ,
Zeitschr, f. physiol. Chem. 4; Wahren, Pflügers Arch. -i4,
Monari, Malys Jahrcsb. 19, S. 303; Heffter, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 31; Mabcüsk
1, c.; Werther, Pflügers Arch. 46; Spiro, Zeitschr. f. physiol. Chem. 1; Colasanti u.
Moscatelli, Malys Jahresb. 17, S. 212; Hoppe-Seyler 1. c. uud Zeitschr. f. physiol.
Chem. 19, S. 476; Zillessen ebenda 15.
Journ. of Physiol. 85.
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