Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile
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Firnfzchntes Kai)itel.
Sorption des Spektrums, die in der Mitte zwischen I) und E anfängt, etwa bis
zum F sich erstreckt und aus zwei breiten Streifen besteht, die durch einen
Schatten zwischen E und h verbunden sind. Konzentrierte Schwefelsäure färbt
eine Lösung von Uroerythrin schön karminrot; Salzsäure gibt eine rosa Farbe.
Von Alkalien wird es grasgrün und dabei findet oft zuerst ein Farbenwechsel
von rosa zu Purpur und Blau statt. Das Uroerythrin soll nach Porcher und
Hervieux 1) ein Skatolfarbstoff sein.
Zur Darstellung des Uroerythrins löst man nach Garroü das Sediment in Wasser in
gelinder AVürinc und sättigt mit Salmiak, wobei der Farbstoff mit dem Ammoniumurate ge-
fällt wird. Man reinigt durch wiederholtes Lösen in Wasser und Fällen mit Salmiak bis
Darstellung, alles Urobilin entfernt worden ist. Man extrahiert zuletzt den Niederschlag aut dem Fü’trum
mit warmem Wasser im Dunklen, filtriert, verdünnt mit Wasser, entfernt rückständiges Hämato-
porjphyrin durch Schütteln mit Chloroform, säuert dann sehr schwach mit Essigsäure an und
schüttelt mit Chloroform, welches das Uroerythrin aufnimmt. Das Chloroform wird im Dunklen
bei gelinder Wärme verdunstet.
Flüchtige Fettsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure und, wie es scheint, auch
Buttersäure kommen unter normalen Verhältnissen in dem Hai’ne des Menschen (v. Jaksch)
wie auch in dem des Hundes und der Pflanzenfresser (Schotten) vor. Die an Kohlenstoff
ärmeren Säuren, die Ameisensäure und die Essigsäure, sollen im Körper mehr beständig als
die kohlenstofireicheren sein und deshalb auch zu verhältnismässig grossem Teil unverändert
in den Harn übergehen (Schotten). Normaler Menschenharn enthält ausserdem auch Stoße,
w’elche bei der Oxydation mit Kaliumchromat und Schwefelsäure Essigsäure geben (v. Jaksch).
Fettsäuren. Die Menge der flüchtigen Fettsäuren im normalen Harne beträgt nach v. Jaksch 0,008 —0,009,
nach V. Eokitansky 0,054 und nach Magnus-Levy 0^060 g, als Essigsäure berechnet,^ pro
24 Stunden. Die Menge ist vermehrt bei ausschliesslicher Ernährung mit Mehlspeisen (Roki-
tansky) und in einigen Krankheiten, während sie in anderen vermindert ist (v. Jaksch,
Rosenfeld). Bei der alkalischen Gärung des Harnes entstehen grosse Mengen flüchtiger Fett-
sä ren, und der Gehalt an solchen kann 6—15 mal so gross wie im normalen Harne werden
(Salkow’SKI) -). Nicht f lü ch tige Fet tsäu r en sind von K. MÖRner und Hybbinette®)
als normale Harnbestandteile nachgewiesen wmrden.
Paramilchsäure soll im Harne Gesunder nach sehr anstrengenden Märschen ver-
kommen (Colasanti und Moscatelli). In grösserer Menge ist sie im Harne bei akuter
Phosphorvergiftung und akuter gelber Leberatrophie (Schdltzen und Riess), bei Schwangeren
(Underhill) und besonders reichlich bei Eklampsie (Zweifel u. a.) gefunden worden. Nach
Milchsäure, den Untersuchungen von Höppe-Seyler und Araki und V. TerrAy geht Milchsäure in den
Harn über, sobald Sauerstoflmangel im Tierkörper entsteht, und daher rührt wahrscheinlich
auch das Auftreten der Milchsäure im Harne nach epileptischen Anfällen (Inouye und Saiki)
her. Nach Exstirpation der Leber bei Vögeln geht sie, w’ie Minkowski’*) als erster gezeigt
hat, in den Harn reichlich über.
Die Glyzerinphosphorsäure kommt höchstens s|3u ren weise®) in dem Harne vor
und sie dürfte wohl ein Zersetzungsprodukt des Lezithins sein. Das Vorkommen von Bern-
steinsäure im normalen Harne ist Gegenstand streitiger Angaben gewiesen.
Kohlehydrate und reduzierende Substanzen im Harne. Das
spurenweise Vorkommen von Traubenzucker im Harne wurde durch die
*) Journ. de Physiol. 7.
‘*) V. Jaksch, Zeitschr. f physiol. Chem. 10 ;
Schotten ebenda 7 ;
Rokitansky, Wien,
med. Jahrb. 1887; Salkowski, Zeitschr. f. physiol. Chem. 13 ;
Magnus-Levy, SalkOwski-
Festschr. 1904; Rosenfeld, Deutsch, med. Wochenschr. 29.
®) Skand. Arch. f. Physiol. 7.
*) Colasanti u. Moscatelli, Moleschotts Unters. 14 ;
Schultzen u. Riess, Chem.
Zeutralbl. 1869; Underhill, Journ. of biol. Chem. 2 ;
Zweifel, Arch. f. Gynäkol. /(>;
Araki, Zeitschr. f. physiol. Chem. 15,
16,
17,
19 ;
vergl. auch Irisawa ebenda 17 ;
v. Terray,
Pflügers Arch. 65 ;
vergl. übrigens Schütz, Zeitschr. f. physiol. Chem. 19 ;
InOuye u.
Saiki ebenda 37 ;
Minkowski, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 21 u. 31.
®) Vergl, Pasqualis, Malys Jahresb. 24.
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