Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - I. Allgemeines und Methodisches über Stoff- und Kraftwechsel
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Stickstoff- und Schwcfelausscheidung. 825
Stickstoffes der Menge des Stickstoffes in der Nahrung gleich oder fast gleich
ist. Nunmehr nimmt man auch allgemein an, dass ein Stickstoffdefizit nicht
existiert oder richtiger so geringfügig ist, dass man es bei Stoffwechselunter-
suchungen ausser acht lassen kann. Bei Untersuchungen über den Eiweiss-
Umsatz im Körper hat man also gewöhnlich nur nötig, den Stickstoff im Ham düng,
und Kot zu berücksichtigen, wobei zu beachten ist, dass der Harnstickstoff ein
Mass der Grösse der Eiweisszersetzung im Körper ist, während der Kotstick-
stoff (nach Abzug von etwa 1 g bei gemischter Kost) als Mass des nicht resor-
bierten Anteiles des Nahrungsstickstoffes betrachtet wird. Der Stickstoff sowohl
der Nahrung wie der Exkrete wird gewöhnlich nach dem Kjeldahl sehen Ver-
fahren bestimmt.
Bei der Oxydation des Eiweisses im Organismus wird der Schwefel der
Proteinsubstanzen grösstenteils zu Schwefelsäure oxydiert, und daher rührt es,
dass die beim Menschen nur in geringem Grade von den Sulfaten der Nahrung
herrührende Schwefelsäureausscheidung durch den Harn der Stickstoffausschei-
dung ziemlich gleichen Schritt hält. Berechnet man den Gehalt des Eiweisses
an Stickstoff und Schwefel zu rund 16, bezw. 1 p. c., so wird das Verhältnis
zwischen dem Stickstoffe des Eiweisses und der bei der Verbrennung des letz-
teren entstehenden Schwefelsäure, H2
SO4,
= 5,2 : 1 oder etwa dasselbe wie im Schwefel-
Harne (vergl. S. 723). Die Bestimmung der durch den Harn ausgeschiedenen
Menge Schwefelsäure liefert also ein wichtiges Mittel, die Grösse der Eiweiss-
Zersetzung zu kontrollieren. Eine solche Kontrolle ist auch besonders wichtig in
den Fällen, in welchen man z. B. die Einwirkung anderer stickstoffhaltigen,
nicht eiweissartigen Stoffe auf die Eiweisszersetzung studieren oder die Frage,
ob es um eine wahre Eiweisszersetzung und nicht allein um eine Ausspülung
stickstoffhaltiger Umsatzprodukte aus den Geweben sich handelt, entscheiden
will. Eine Bestimmung des Stickstoffes allein kann nämlich in solchen Fällen
selbstverständlich nicht genügend sein. Ein ganz sicheres Mass der Grösse
der Ei Weisszersetzung kann jedoch die Harnschwefelsäure nicht werden, weil
einerseits die verschiedenen Proteinsubstanzen einen ziemlich ungleichen Schwefel-
gehalt haben und andererseits auch ein wechselnder Teil des Schwefels in den
Harn als sog. neutraler Schwefel übergeht.
Bei Stoffwechseluntersuchungen muss also der gesamte Schwefel sowohl
im Harne wie in den Fäzes bestimmt werden, und es kann oft auch wichtig
sein, die Relation zwischen dem Schwefelsäureschwefel und dem sog. neutralen
Schwefel in dem Harne zu bestimmen. Der Schwefel des zerfallenden Eiweisses
wird nach v. Wendt, Hämäläinen und Helme’) schneller als der Stickstoff
ausgeschieden und das Verhalten des Schwefels gibt deshalb in vielen Fällen
ein mehr zuverlässiges Bild der zeitlichen Eiweisszersetzung als das des Stick-
stoffes. Dies ist um so mehr zu beachten, als die Ausscheidung des einer be-
’) V. Wendt, Skaml. Arcli. f. Pliysiol. 17; J. Hämälätnen ti. W. Helme ebenda 10;
Falta, Deutsch. Arch. f. klin. ^fed. 8(>.
Ausschei-
dung von
Schwefel
und Stick-
stoflF.
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