Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Mose. Der Gründer Israels - 2
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
— 31 —
„R’DOSCHIM TIFPJU! — HEILIG SOLLT IHR
WERDEN!“ Das war eine völlig neue Lebensmacht, die
am Sinai geboren wurde: Die Macht der Heilig-
keit.
Heiligkeit als Lebensnahes, nicht als Fernes, das über
dem Leben steht und jenseits vom Leben! Aus dieser
Wurzel sollte der Baum Israel herauswachsen, an ihr
sollte der erniedrigte Mensch genesen, aus ihr Säfte
zum Wachsen saugen. Die Priester Ägyptens hüllten
ihr Volk in die Zauber des Geheimnisses. Ich reichte
meinem Volke Lebendiges und Wirkliches, den Kelch
reinen und klaren Wassers aus der Quelle des ewigen
Seins. Ich sprach zu meinem Volke: „Meine Lehre ist
nicht im Himmel und nicht jenseits des Meeres ...
sondern dies Wort ist dir sehr nahe, und es ist in deinem
Munde und in deinem Herzen, es zu tun.“
Begreife es wohl, Josua: die Lebensordnung, die der
Herr durch meinen Mund den Kindern Israels gegeben,
war neu und erstmalig, keine Nachahmung, keine Wie-
derholung vergangener Lebensordnungen. Ich stiftete
eine Religion des Herzens, nicht eine Religion der Ge-
setze. Mächtige Herrscher, die vor mir waren, haben
weise Gesetze gestiftet für ihre Völker. Doch mit Ge-
setzen formt man keine Menschen, Gesetze allein machen
uns nicht besser, nicht gerechter. Das Leben kann nicht
gefesselt werden in die Ketten des Gesetzes, es soll ge-
heiligt werden durch die Macht der Herzen. Meine Re-
ligion ist Freiheit, nicht Zwang; die Schrift Gottes ist
nicht: eingegraben in die Tafeln, sie schwebt frei
über den Tafeln. Kein Gesetz, kein Zwang, keine
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
