Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VII. Esra. Der Gründer des Judentums - 6
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anstatt des verletzlichen Jerusalem, die bewegliche
Synagoge anstatt des erdgebundenen "Tempels, eine
feste, zusammenhaltende Lebensordnung jenseits pro-
phetischer Ewigkeitsverkündungen.
Er wuchs mit seinem Traume von einem lebenden
Judentum, das auf das sterbende Israel folgen sollte. Der
Kreis um ihn weitete sich immer mehr. Er sieht jetzt
mit seinem inneren Blick jene Schar geliebter Schüler
und Helfer, der sich um ihn gesammelt. Er erlebt von
neuem jene entscheidenden Begebenheiten vor vierzehn
Jahren, da Sieg und Niederlage unvermittelt einander
folgten: die erfolgreiche Verbindung mit dem Groß-
könig, das königliche Dekret, die glückliche Expedition
nach Jerusalem. Es begann so strahlend schön, so ver-
heißungsvoll! Doch ein einziger, unglückseliger Schritt
machte alles zunichte.
Esra ist auf dem Wege zum Ziele seines Lebens!
Gott hat ihm in der Person Nehemias den lange erwar-
teten Retter geschickt. Dieser ungelehrte Mundschenk,
mit seiner naiven Frömmigkeit und kindischen Selbst-
gefälligkeit, hat mit seinem kraftvollen Soldatenarm
innerhalb zweiundfünfzig Tagen das rettende Werk voll-
bracht, das Generationen vergebens herbeigesehnt hat-
ten: er hat die Stadtmauer Jerusalems wiedererrichtet.
Nun ist die Heilige Stadt wieder ein schützendes Heim
für ein Volk, das für sich allein sein will; die Zerstreuten
sind wieder versammelt, neuer Lebenswille ist erwacht.
Sein "Traum wird Wirklichkeit. Nun wartet die Menge
auf dem Platze vor dem Wassertore, am Fuße des heiligen
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