- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
70

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Physische Geographie. Einl. von [G. Sundbärg] Gunnar Andersson - 4. Geologie. Von E. Erdmann

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

grossen Teil des südwestlichen Schonen sowie über ein nicht kleines Gebiet
in den Gegenden um Kristianstad, Åhus, Ingaberga u. a. Stellen herum
in dem nordöstlichen Teil der Provinz sowie dem angrenzenden Teil von
Blekinge ausgebreitet.

Die im südwestlichen Schonen vorkommenden Ablagerungen bestehen teils aus
eigentlicher Kreide (Schreibkreide), teils aus Kreidekalkstein (Kokkolithkalk oder
Saltholmskalk, Korallenkalk oder Faxekalk und Bryozoenkalk) in den Gegenden
zwischen Landskrona, Malmö und Trälleborg, bis zum Romeleåsen hin, teils
auch aus einem kalkhaltigen Sandstein (Köpingesandstein) in der Ystader
Gegend sowie einer Art Mergel bei Eriksdal und Kullemölla östlich von
demselben Hügelzug bis zur Grenze gegen das Rät-Liasgebiet und den Silur
nördlich von Ystad. In den meisten kommen Lager und Knollen oder Nester von
Flintstein vor. Das nordöstliche Kreidegebiet besteht teils aus einem von
zerriebenen Bryozoenstengeln, Schalenfragmenten u. a. gebildeten Kalkstein
(Trümmerkalk oder Ignabergakalk), teils aus einem fast erdartigen Kalkstein
(Hanaskogskalk), teils aus Quarzsandstein.

Die Ablagerungen des Kreidessystems ruhen im nordöstlichen Teil Schonens
unmittelbar auf dem Grundgebirge, in den übrigen Teilen der Provinz dagegen
scheinbar auf jüngeren, rein sedimentären Schichtensystemen, und unter diesen
wenigstens teilweise auf der kohlenführenden Formation. Die Schichten haben
mehrenteils eine flache Lage, mit nur unbedeutendem Fallen. Sie treten
äusserst selten entblösst zutage; gewöhnlich sind sie von sehr mächtigen quartären
Sand- und Tonablagerungen überdeckt. Wie gross die Gesamtmächtigkeit des
Kreidesystems ist, weiss man nicht mit Sicherheit, eine nördlich von Ystad
ausgeführte Tiefbohrung ging aber bis zu etwa 500 Meter Tiefe hinunter, ohne
dass das Ende der dort vorkommenden, zum Senon gehörigen Abteilung des
fraglichen Systems erreicht war.

Von den in der älteren Abteilung (Senon) des schonischen Kreidesystems
vorkommenden Fossilien sind besonders erwähnenswert die reichlich auftretenden
Belemniten sowie eine Ammonitenart, Ammonites Stobaei L., die eine Grösse von
40 cm im Quermass erreicht. In dem zur Danienstufe gehörigen Saltholmskalk
bei Annetorp trifft man in ziemlich reichlicher Menge Zähne von Haiarten an,
die einzigen Teile, die von dieser Tiergattung erhalten geblieben sind. —
Mehrere technische Industrien gründen sich auf die Ausbeutung der Kreidegesteine:
die Schreibkreide wird bei Tullstorp, Kvarnby und Sallerup östlich von Malmö
gebrochen und verarbeitet; der Saltholmskalk wird in grossen Steinbrüchen bei
Annetorp und Limhamn südwestlich von Malmö gewonnen und liefert nebst Ton
den Rohstoff zu einer grossartigen Fabrikation von Portlandzement; die
Kreidekalksteine im nordöstlichen Schonen werden teils zu Kalk gebrannt, teils zu
sog. Düngerkalk zermahlen, um für landwirtschaftliche Zwecke verwendet zu
werden, wozu diese Kalksteine sich gut zu eignen scheinen, ganz besonders da
sie einen nicht geringen Gehalt an Phosphorsäure besitzen. — Die
Kreideablagerungen im nordöstlichen Schonen ruhen mehrorts auf einem Bett von
Kaolin, unter dem das mehr oder minder verwitterte Grundgebirge beginnt.


Aus der nach der Kreideperiode eintretenden Tertiärzeit finden sich
fest anstehende sedimentäre Lager nur bei Klagshamn, südwestlich von
Malmö, woselbst über dem Saltholmskalk in dortigen Kalkbrüchen ein
unbedeutendes Vorkommen von dunkel graugrünem Glaukonitsand oder
sandigem Grünsandmergel beobachtet worden ist, der durch die in ihm
eingeschlossenen Fossilien sich als dem ältesten Teil des Tertiärs, dem

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0094.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free