- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
185

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 3. Volkscharakter und soziale Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] J. Asproth - Stände und Klassen. Von P. Fahlbeck - Der moralische Zustand. Von [G. Sundbärg] E. Arosenius

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)


Doch erst seit den sechziger Jahren hat Schweden den grossen
wirtschaftlichen Aufschwung genommen, und im Zusammenhang damit machen
sich die Anzeichen wachsenden Wohlstandes stark bemerkbar. Als
bedeutendstes unter diesen Anzeichen darf wohl die bessere Lebensweise in
allen Gesellschaftsklassen angeführt werden. Diese Änderung der
Lebensweise zum Bessern und die Steigerung der Kosten der Lebenshaltung ist
eine Tatsache, die jeder, der zu Jahren gekommen ist, während seines
Lebens hat beobachten können. Auch auf statistischem Wege kann man das
erkennen: in dem erhöhten Konsum, nicht nur des Notwendigen,
wie Brot, Fleisch, Kleider usw., sondern auch des weniger Nötigen,
z. B. Zucker (jährliche Durchschnittszahl pro Kopf 1870—74 6,59
kg, 1905—09 25,55 kg). Allerdings ist der Preis für Zucker
während jenes Zeitabschnitts bedeutend heruntergegangen (für
Raffinadezucker von 103 Öre auf etwa 58 Öre das kg), der Verbrauch dieses
Artikels wie auch anderer ist aber in noch weit höherem Masse gestiegen, ein
Zeugnis stark erhöhter Kaufkraft im Volke.

Einen anderen Massstab für den allgemeinen Wohlstand, worüber
Näheres in einem anderen Zusammanhange, ergibt die Kindersterblichkeit. Ihr
starker Rückgang in Schweden ist viellicht das zuverlässigste
Zeugnis für die verbesserte wirtschaftliche Lage in den breiten Schichten des
Volkes. Wir können deshalb, auch ohne Anführung genauer Angaben
hierüber, sagen, dass die wirtschaftliche Entwicklung zu einem erhöhten
allgemeinen Wohlstand geführt hat. Die schnelle Steigerung des
Nationaleinkommens während des letzten Menschenalters ist allen zugute
gekommen. Darüber kann kein Zweifel bestehen. Ob gleichzeitig die
Verteilung, besonders des Vermögens, gegen früher gleichmässiger geworden
ist, kann man nach dem vorliegenden Material nicht entscheiden. Das ist
vom gesellschaftlichen Standpunkt aus auch nicht von hoher Bedeutung.
Wirtschaftliche Gleichheit ist in der Gegenwart und in einem Lande, das
in schneller Entwicklung begriffen ist, eine Unmöglichkeit und würde,
wenn sie sich durchführen liesse, mit einem Schlage diese Entwicklung
hemmen. Es ist auch ein Irrtum zu glauben, dass Ungleichheit in
Vermögen und Einkommen heutzutage ein Hindernis für sozialen Ausgleich
bildet. Die Verminderung der Standesunterschiede geht unabhängig von
den wirtschaftlichen Verhältnissen vor sich durch die Gleichheit aller in
politischen Rechten und in der allgemeinen Volkserziehung. Wichtiger als
ein wirtschaftlicher Ausgleich ist, dass die handarbeitenden Klassen gut
gestellt werden, und dass eine jede normal ausgerüstete Person die
Möglichkeit hat, durch Fleiss und Ordnung ein gutes und sicheres Auskommen zu
erlangen. Und das ist gegenwärtig in Schweden der Fall.

Der moralische Zustand

.

Wenn die Gesellschaftswissenschaft den moralischen Zustand eines
Volkes untersuchen will, muss sie bekanntlich zu einem überwiegenden Teile

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0209.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free