Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 3. Volkscharakter und soziale Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] J. Asproth - Wohnungen. Von [F. Sundbärg] Carl G. Bergsten - 4. Die schwedischen Lappen. Von F. Svenonius
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212 II. DAS SCHWEDISCHE VOLK.
zu verbessern. Die in die Bauordnung von 1874 aufgenommenen
Bestimmungen über die Grösse des Hofraumes haben sich als sehr unbefriedigend
erwiesen. Die nach diesen Höfen hinausliegenden Wohnungen sind oft
hinsichtlich Sonne und Luft sehr übel gestellt, zudem machen diese Höfe
in der Regel einen wenig angenehmen Eindruck mit ihren Ecken,
schmalen Gängen und vielen Treppenhäusern, die alle hierher verlegt werden.
Bei neuen Baugrundteilungen versucht man daher, durch Vereinbarung
zwischen den verschiedenen Baugrundeigentümern in einem und
demselben Quartier die Bebauung so zu ordnen, dass die Mitte des Quartiers von
einem grossen freien Hofraum eingenommen wird, der für eine
Gartenanlage bestimmt ist. Nach dem ruhigen und friedvollen Hof hin verlegt
man dann die besten Zimmer der einzelnen Stockwerke, und dem Hofraum
versucht man eine ansprechende arkitektonische Ausgestaltung zu geben.
4. DIE SCHWEDISCHEN LAPPEN.
Über die schwedischen Lappen geben wir hier eine etwas ausführlichere
Darstellung, wobei wir auch einige Daten nicht demographischer Art der
Vollständigkeit halber mit anführen.
Von der Bevölkerung Schwedens ist kaum V6 Lappen, von einer
wahrscheinlich etwas grösseren Anzahl abgesehen, in deren Adern ein mehr oder weniger
stark vermischtes lappländisches Blut fliesst. Selbst in der Provinz Lappland
bilden sie gegenwärtig nur etwa 7’5 % der Bevölkerung. Obwohl genau so schwedisch
gesinnt wie die übrigen Bewohner des Landes, sind die Lappen doch in
ethnologischer, sprachlicher und kultureller Beziehung ein Volk für sich. Man rechnet
sie zur mongolischen (oder mongoloiden) Basse; sie sind Brachyzephalen und
ziemlich klein, mit einer mittleren Länge von etwas über 150 cm bei den
Männern und 145 cm bei den Frauen — doch sind die Ausnahmen nach oben sehr
zahlreich; das Gesicht ist breit, die Backenknochen stark hervorstehend, die
Zähne meist kräftig und gesund; die Hautfarbe ist ziemlich braun, die Augen
meist von eben dieser Farbe und nicht schiefstehend. Sie haben gewöhnlich sehr
struppiges, dunkles Haar und schwachen Bartwuchs. Die Muskulatur, besonders
der Beine, ist gut entwickelt. Kinder und jüngere Lappen sind oft von
ansprechendem und gutem Aussehen, das sich aber sehr rasch verändert, so dass
die älteren in der Regel — nach unseren Begriffen — recht hässlich sind.
Die Lappen gelten allgemein sowohl als intelligentes und gelehriges wie als
gutmütiges Volk, sind jedoch infolge trauriger Erfahrungen misstrauisch gegen
Fremde. Bei Strapazen zeigen sie eine zähe Ausdauer und Verachtung gegen
Klagen. Ihr religiöser Sinn ist stark hervortretend. Ihre Massigkeit ist jetzt
mindestens ebenso gross wie die ihrer schwedischen und finnischen Nachbarn.
In die skandinavischen Länder sind die Lappen von Osten her gekommen. Ihre
Sprache, zu den finnisch-ugrischen gehörig, zeigt, dass sie vor ihrer Einwanderung
eine so langdauernde Berührung mit den Finnen hatten, dass ihre ursprüngliche
Sprache ausstarb und durch eine altfinnische ersetzt wurde, aus der sowohl das
jetzige Finnisch wie auch das Lappländische sich entwickelt haben. Obwohl
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