- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 1. Staatsverfassung. Von E. Hildebrand - Die politischen Parteien. Von H. Brulin

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III. STAATSVERFASSUNG UND VERWALTUNG.

hauptsächlich aus Vertretern des Bauernstandes bestehende Vereinigung,
die in den Reichstagskämpfen der nächsten Jahre betreffs der
Heeresund der Grundsteuerfrage die Interessen ihrer Klasse wahrnahm. Das
Zentrum, ursprünglich eine Koalition der Gegner jener Partei in der
Zweiten Kammer, besass niemals deren feste Organisation und machte
verschiedene Umwandlungen und Spaltungen durch. Indes auch die
Einigkeit der Lantmannapartei wurde durchbrochen, als in den achtziger
Jahren die Zollfrage in den Vordergrund rückte: im Jahre 1888 bildete die
schutzzöllnerische Fraktion die neue Lantmannapartei. während die
Freihändler sich in der alten Lantmannapartei sammelten. Nachdem der
Zollkampf nachgelassen hatte, vereinigten sich die beiden Gruppen 1895
wieder; (lie also umgebildete Lantmannapartei erhielt einen wachsenden
konservativen Charakter und bildet jetzt unter dem Namen Lantmanna- und
Bürgerpartei — der 1912 bei der Verschmelzung mit der 1906 ohne
eigentliches politisches gegensätzliches Verhältnis zu ihr gebildeten
nationalen Fortschrittspartei angenommen wurde — die Organisation (1er
Rechten in der Zweiten Kammer. Die »Vereinigung» von 1895 hatte in
demselben Jahre die Entstehung einer ausgeprägten Linken, der
Volkspartei, zur Folge, mit den liberalen Elementen des Zentrums und der alten
Lantmannapartei als Ausgangspunkten. Diese Partei ging 1900 in der
damals für die Durchführung eines erweiterten Wahlrechts gegründeten
liberalen Sammlungspartei auf, die noch jetzt die bürgerliche Linke im
Reichstage darstellt. Die Sozialdemokraten, die 1897—1902 nur einen
Vertreter im Reichstage hatten, bilden seit 1903 eine Reichstagsfraktion, die
im Jahre 1906 den Namen sozialdemokratische Reichstagsgruppe
annahm.

Während die liberale und die sozialdemokratische Vereinigung auch
die Parteigenossen in der Ersten Kammer umfassen, hat die Rechte dort
ihre eigene Organisation. Die Schutzzöllner der Ersten Kammer, die dort
seit dem Reichstage von 1888 die Majorität besassen, wuchsen bald zu
einer starken konservativen Partei heran, die auf lange Zeit die Kammer
beherrschte. Die gemässigten Elemente in dieser bildeten eine
Minderheitsgruppe, die 1905 den Namen gemässigte Partei der Ersten Kammer
annahm. Ein schärferer politischer Gegensatz herrschte jedoch zwischen
dieser und der Mehrheitspartei (seit 1910 vereinigte Hechte der Ersten
Kammer genannt) nicht, und als nach der Wahlreform von 1907—09 die
Zahl ihrer gemeinsamen Gegner sich erhöhte, vereinigten sich die beiden
Parteien 1912 unter dem Namen nationale Partei der Ersten Kammer.

Von Zeit zu Zeit, besonders vor Neuwahlen zur Zweiten Kammer, formulieren
die verschiedenen Parteien ihre Programme, die jedoch, weil zunächst auf die
Gewinnung von Wählern berechnet, kaum in allem als eine Darstellung gerade
des Wesentlichen bei den verschiedenen Richtungen gelten können. Übrigens
wechseln die Hauptzüge der Programme, wie natürlich, von Zeit zu Zeit. Nachdem
die grossen liberalen Grundsätze des 19. Jahrhunderts von der persönlichen
Freiheit und dem Recht des Individuums im Privatleben wie im Staatsleben im
wesentlichen durchgeführt sind und andrerseits der wirtschaftliche Liberalismus

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