Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 2. Staatsverwaltung. Von E. Söderberg - Gefängniswesen. Von V. Almquist
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III. STAATSVERFASSUNG UND VERWALTUNG.
teils für Einzelgefangene und teils für gemeinschaftliche Gefangene bestimmt,
von denen die letzteren jedoch des Nachts einzeln in besonderen Zellen
untergebracht werden. Das Gefängnis in Växjö ist das Zentralgefängnis für Frauen,
die anderen sind für Männer. Von den übrigen Strafanstalten nennt man die
14 grösseren Strafgefängnisse, die anderen »Kronohäkten», sämtlich nur für
Einzelgefangene bestimmt. Für geisteskranke Gefangene sind besondere
Abteilungen beim Zentralgefängnis in Härnösand und beim Gefängnis in Västervik
eingerichtet. Alle Strafanstalten des Reiches, ausgenommen die auf Långholmen,
werden auch als Untersuchungsgefängnisse benutzt. Ausserdem werden
Untersuchungsgefangene in besonderen von den Städten und Bezirken gehaltenen
Gefängnissen untergebracht, die der Inspektion der Staatsbehörden unterstehen.
Das Untersuchungsgefängnis der Stadt Stockholm enthält ungefähr 280 Zellen.
Anfang 1912 betrug die Zahl der eines Verbrechens verdächtigen
Untersuchungsgefangenen 282, der Zuchthaussträflinge 1 440, von denen 69 auf
Lebenszeit und 495 auf bestimmte Zeit über zwei Jahre verurteilt waren, und der
Gefängnissträflinge 583, wovon 403 Gefängnisstrafen anstatt Geldstrafen
ableisteten. Von der Gesamtzahl 2 305 waren 2 155 Männer und 150 Frauen.
Von den Zuchthaussträflingen waren 114 im Alter zwischen 15 und 20 Jahren.
Zur Durchführung der Zwangsarbeit, die für Landstreicherei oder Bettelei
oder auf Grund der Armenpflegeverordnung zuerkannt wird, gibt es vier
Zivangs-arbeitsanstalten, nämlich zwei für Männer: auf Svartsjö und in Karlskrona, jede
mit Platz für 300, und zwei für Frauen: in Norrköping und in Landskrona mit
Platz für 150, resp. 100 Personen. Die Zwangsarbeit wird gemeinsam
verrichtet, doch findet nachts Einzel Verwahrung statt. Anfang 1912 gab es 510
männliche und 179 weibliche Zwangsarbeiter, wovon 41 Männer und 8 Frauen,
die wegen Landstreicherei und Bettelei inhaftiert waren, zum Zwecke des
Verhörs und der Aburteilung in den Gefängnissen gehalten wrurden.
Die Gesamtziffer der in Straf- und Zwangsarbeitsanstalten befindlichen
Gefangenen verschiedener Art betrug also Anfang 1912 3 043 oder 5"47 auf je
10 000 Einwohner. In früheren Zeitabschnitten waren die entsprechenden
Zahlen:
Durchschnittszahl
für die Bevölkerungszahl Gefangene Einwohn
J ahre
1861—1870 ......... 4 079 000 5 392 13-22
1871—1880 ......... 4 387 000 4 681 10’6 7
1881—1890 ......... 4 673 000 3 954 8’46
1891—1895 ......... 4 832 000 3 290 681
1896-1900 ......... 5 053 000 3171 6’28
1901—1905 ......... 5 230 000 3132 5’99
1906-1910 ......... 5 428 000 2 933 5’40
Anfang 1912 ........ 5 561 799 3 041 5-47
Der Grund zur Verminderung der Gefangenenziffer liegt zweifelsohne zum
nicht geringen Teil in der Abnahme der Kriminalitätsfrequenz, von der die oben
angeführten Zahlen Zeugnis geben. Zum grossem Teil spricht hier aber auch
eine mildere Ausübung der Gesetze mit. Besonders die lebenslänglich
Gefangenen pflegen jetzt oft nach längerer Zeit guter Führung begnadigt zu werden.
Auch gab es 1885 in den schwedischen Gefängnissen 1 520 lebenslänglich
Verurteilte, 1912 jedoch nur 69.
Die Zahl der neueingekornmenen Zuchthaussträflinge betrug in den Jahren 1902
—1911 durchschnittlich 1 866, worunter nur 175 Frauen. Die
Durchschnittsziffer der neueingekommenen zu Gefängnisstrafen direkt verurteilten Gefangenen
betrug in den genannten Jahren 1 165 und die Zahl derjenigen, die zur Abieis-
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