- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
394

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius

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IV. DAS UNTERRICIITSWESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

arten in ganzen Zahlen und Brüchen mit Anwendung auf praktische Aufgaben
leichtfasslichen Inhalts, Zeichnung, Beschreibung und Messung von Linien,
Winkeln, Dreiecken, Vierecken und Kreisen sowie Beschreibung und Messung
der einfachsten Körper; — in der Erdkunde: Hauptzüge der physischen Geographie,
Geographie von Schweden ausführlicher, Geographie der übrigen Kulturländer
in kürzerer Darstellung; — in der Geschichte: ausgewählte Erzählungen aus der
vaterländischen Geschichte; — in der Naturkunde: Beschreibung der
allgemeinsten Naturgegenstände, Bau, Verrichtungen und Pflege des menschlichen Körpers,
Kenntnis der wichtigsten Naturerscheinungen sowie der Himmelskörper.

Der Unterricht umfasst ausserdem: Freihandzeichnen nach Tafeln und
Gegenständen sowie Linearzeichnen von geometrischen Figuren und Gegenständen;
— Gesang: Choräle und andere Lieder, vorbereitet durch Tontreff- und
Taktübungen ; — Turnen nach Ling’s System: Freiübungen, Marschieren und
Sprungübungen nebst Geräteturnen, wo solches veranstaltet werden kann, sowie auch
freie Spiele; — Gartenbau (wo ein Schulgarten vorhanden ist): Anbau der
gewöhnlichsten Zier- und Nutzpflanzen, Aufziehen von Sträuchern und
Baumpflanzen, Veredeln von Obstbäumen und Anweisungen betreffs der Einrichtung
und Pflege des Küchengartens.

Ausser den oben angegebenen Unterrichtsfächern kommen folgende wahlfreie
vor: für die Knaben Holzslöjd, an mehreren Stellen ausserdem Metallslöjd und
andere Slöjdarten, für die Mädchen vorzugsweise Stricken, Weissnäherei, Stopfen
und Flicken, mehrorts auch Schneidern, Spinnen, Weben und Flechtarbeiten.
Die Mädchen können auch Unterricht in häuslicher Ökonomie erhalten: Kochen
und Backen, darauf abzielend, unter Beobachtung von Sparsamkeit, Reinlichkeit
und kluger Berechnung eine gleichzeitig nahrhafte, gesunde und
wohlschmek-kende Hausmannskost für ein Bauern- oder Arbeiterheim zuzubereiten;
Behandlung des Herdes, Aufwaschen, Scheuern und Aufräumen; praktische kurze
Haushaltslehre mit Anweisungen bezüglich der Verwendung der einzelnen
Nahrungsmittel, ihrer Zweckmässigkeit und Bedeutung für den Haushalt. Wo ein
solcher Unterricht eingeführt worden ist, ist eine sog. Schulküche (S. oben) mit
der Volksschule verbunden. Diese beiden Unterrichtsfächer, obwohl wahlfrei,
haben während der letzten Jahrzehnte eine grosse Verbreitung erlangt.
Besonders gilt dies für den Slöjd, aber auch für den Unterricht in der Schulküche,
der nunmehr an vielen Stellen sowohl in den Städten als auch auf dem Lande
eingeführt ist. Die erste Schulküche wurde 1882 in Stockholm von der Lars
Hierta-Gedächtnis-Stiftung, auf Initiative von Frau Anna Hierta-Retzius,
eingerichtet. Neun Jahre später wurde die erste Schulküche in Gotenburg von der
städtischen Volksschuldeputation, auf Vorschlag von Fräulein Eva Rodhe,
eingerichtet. Seitdem sind mit staatlicher Unterstützung Lehranstalten zur
Ausbildung von Lehrerinnen der Hauswirtschaftslehre teils für höhere Mädchenschulen,
teils für Volksschulen errichtet worden.

Der Lehrplan der Fortbildungsschule (siehe oben) umfasst hauptsächlich: in
der Religionskunde: Bibellektüre sowie Luthers kleiner Katechismus zur
Zusammenfassung des vorher Durchgenommenen; eine etwas vollständigere Behandlung
der Lehre von den Sakramenten; — im Schwedischen: Aufsatzschreiben,
vorzugsweise in Form von Briefen, Abfassung der gewöhnlichst vorkommenden
Geschäftsbriefe, Lesen geschichtlicher, erdkundlicher und naturgeschichtlicher
Schilderungen sowie poetischer Werke; — in Rechnen und Geometrie: ganze
Zahlen und Brüche mit Anwendung auf vermischte praktische Aufgaben,
einfache Buchhaltung, Beschreibung und Messung von Vielecken und Ellipsen
sowie von soliden Körpern; — im Zeichnen: Zeichenübungen im Anschluss an
Geometrie und Slöjd; — in der vaterländischen Geschichte wird der Unterricht
an die Lektüre eines Lesebuchs angeschlossen; — in der Naturkunde:
vorzugsweise diejenigen Teile der Naturlehre, die für die wichtigsten Gewerbe des be-

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