Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius - Ferienkolonien. Von F. von Schéele
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IV. DAS UNTERRICIITSWESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
liegt zunächst in den Händen der in den einzelnen Gemeinden gebildeten
Kolonievereine. Delegierte ihrer Vorstände bilden einen Zentralvorstand, dessen
Ehrenvorsitzende I. Maj. die Königin ist. Dieser Zentralvorstand verfügt über
einige für sämtliche Kolonien gemeinsame Fonds, deren grösster 1011 durch
Testament des Ingenieurs Ernst Hirsch erhalten wurde. Er trägt den Namen
»Elin Hirschs-Gedächtnisfonds», sein Betrag beläuft sich auf 500 000 Kronen;
verwaltet wird der Fonds von der Oberdirektion der Volksschulen der Stadt
Stockholm, der jährlich dem Zentralvorstande die fälligen Zinsen übergibt. —
Die meisten der Stockholmer Ferienkolonien sind in den uppländischen
Schärenhof verlegt; mehrere auf das aus Erträgnissen des »Kindertags» 1911
angekaufte Landgut Lingslätö im Kirchspiel Väddö (die sog. »Insel der Kinder»),
Seit dem Jahre 1896 werden brustschwache Kinder nach besonders für sie
bestimmten Ferienkolonien in Ånn in Jämtland gesandt, wo 1912 in vier
Kolonien 180 Kindern Gelegenheit zum Aufenthalt im Gebirge geboten wurde.
Wie gesagt, werden ähnliche Kolonien von den meisten schwedischen Städten
ausgesandt. So hatte 1912 Gotenburg 41 Ferienkolonien mit insgesamt 1 405
Kindern, Malmö 22 mit 485 Kindern, Norrköping 11 mit 327 Kindern,
Halmstad, Hälsingborg, Karlskrona und Lund je 6 mit bezw. 173, 193, 154, 152
Kindern, Eskilstuna, Gävle, Kristianstad und Sundsvall je 5 Kolonien mit bezw.
132, 145, 85 und 150 Kindern, Falun und Uppsala je 4 Kolonien mit bezw.
108 und 115 Kindern usw.
Von einigen Städten werden während der Sommerferien auch sog.
Ferienbinder ausgesandt, d. h. Kinder, die von Privatfamilien auf dem Lande
aufgenommen werden, gewöhnlich ohne andere Kosten als die für die Ausrüstung und
die Reise. So wurden 1912 durch das Zentralkomitee in Stockholm für die
Aussendung von Ferienkindern aus den Volksschulen 449 Kinder und aus den
Arbeitsstuben 241 Kinder in Privatfamilien auf dem Lande für einen
Kostenaufwand von insgesamt ungefähr 2 300 Kronen gegeben.
Landaufenthalt das ganze Jahr über wird Kindern, die die Hilfsklassen der
Stockholmer Volksschulen verlassen haben, in der von dem Schutzverein der
Hilfsklassen gegründeten Arbeitskolonie auf Lillsjönäs dargeboten, welches
Grundstück für diesen Zweck von der Stadt Stockholm überlassen worden ist. Die
Knaben werden dort zu landwirtschaftlichen Arbeitern und die Mädchen in
häuslichen Arbeiten ausgebildet, worauf man ihnen geeignete Anstellungen in
Privatdienst zu verschaffen sucht. Die Kolonie begann ihre Tätigkeit 1011. Von
den 19 früheren Hilfsklassenschülern, die während der beiden ersten Jahre dort
untergebracht worden waren, hatten so vor Ende des Jahres 1912 8 Knaben und
2 Mädchen Stellen mit Aussicht, sich selbst versorgen zu können, erhalten. Der
genannte Schutzverein hat auch Kindern, die die Hilfsklassen noch nicht
verlassen haben, Kolonieaufenthalt während des Sommers verschafft. Im Jahre 1912
waren 22 Hilfsklassenkinder in einer besonderen Ferienkolonie in Dalarne
untergebracht und 13 weilten die Sommermonate über auf Lillsjönäs.
Von besonderen Massnahmen zur Förderung der Volksbildung sind
ferner zu erwähnen die Beschaffung von Unterrichtsmaterialien und die
Einrichtung von Schulbibliotheken. Das Ecklesiastikdepartement versendet
an sämtliche Schulräte und Schulvorstände ein reichhaltiges Verzeichnis
über Unterrichtsmaterialien, die durch Vermittlung des Ministeriums
den Volksschulen zu herabgesetztem Preise zur Verfügung gestellt
werden. Für diesen Zweck gewährt der Staat einen jährlichen Beitrag, der
im Jahre 1911 30 000 Kr als Entschädigungen an Verleger zur
Ermöglichung der Preisherabsetzung betrug. Die Einrichtung von Schul-
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