Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 2. Höhere Schulen und gleichartige Unterrichtsanstalten - Höhere Mädchenschulen. Von O. Wibelius
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HÖHERE MÄDCHENSCHULEN.
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danach, 1835, wurde eine höhere Mädchenschule auch in der
zweitgröss-teu Stadt des Reiches, Gotenburg, eröffnet, die noch vorhandene
Kjell-bergsche Schule. Während der folgenden Jahrzehnte wurden dann höhere
Mädchenschulen in Hälsingborg, Västerås, Kalmar und Uppsala
gegründet; alle diese waren private Unternehmungen. Da indessen nichts für
die Ausbildung der Lehrerinnen getan worden war, war der in diesen
Schulen erteilte Unterricht oft recht mangelhaft. Die allmählich
zunehmende Erkenntnis dieses Ubelstandes führte dazu, dass im Jahre .1861
vom State das »Seminar zur Ausbildung von Lehrerinnen» oder das
»Höhere Lehrerinnenseminar», wie es nunmehr genannt wird, errichtet wurde.
Dies war die erste Massnahme seitens des Staates zur Förderung des
höheren weiblichen Unterrichts in Schweden. Im Zusammenhang mit dem
genannten Seminar wurde im Jahre 1864 auch vom Staate die noch
bestehende »Normalschule für Mädchen» gegründet, die einzige vom Staate
selbst errichtete höhere Mädchenschule, die zugleich als eine Ubungsschule
für die Schülerinnen des Seminars dienen sollte und andauernd dient.
Während der nächstfolgenden Jahre kam es zur Gründung einer ziemlich
grossen Anzahl von Mädchenschulen, für welche die Normalschule mehr
oder weniger als Vorbild diente, gleichwie sie dies für die allermeisten
höheren Mädchenschulen gewesen sein dürfte, die seitdem in Schweden
errichtet worden sind. Im Jahre 1874 bewilligte der Reichstag eine
Summe von 30 000 Kr, die unter gewissen Bedingungen als Unterstützung
seitens des Staates an die höheren Mädchenschulen verteilt werden
sollten. Dieser Staatszuschuss wurde dann jährlich erneuert und schliesslich
in den ordentlichen Etat eingestellt. Nachdem er mehrmals erhöht
worden. beträgt er nunmehr 400 000 Kr.
Die Staatliche Normalschule für Mädchen umfasst drei
Vorbereitungsklassen sowie 8 eigentliche Schulklassen. Für die letzteren Klassen ist der in
Tab. 70 angegebene Stundenplan festgestellt, aus dem die Unterrichtsfächer und
die für jedes Fach bestimmte wöchentliche Stundenzahl ersichtlich sind.
Das von den Schülerinnen der Normalschule semesterweise zu entrichtende
Schulgeld ist verschieden für die verschiedenen Klassen.
Mit der Staatlichen Normalschule ist ein Fortbildungskursus für theoretischen
und praktischen Unterricht in Hauswirtschaftslehre nebst wahlfreiem Unterricht
in Sprachen und Literaturgeschichte verbunden.
Die gegenwärtig in einer Zahl von ungefähr 80 vorhandenen höheren
Mädchenschulen umfassen bis auf einige wenige Ausnahmen 3
Vorbereitungsklassen und 8 eigentliche Mädchenschulklassen. Die Unterrichtsfächer sind im
grossen und ganzen dieselben wie in der Staatlichen Normalschule für Mädchen.
Die Stundenpläne variieren jedoch für die verschiedenen Schulen. Einige
derselben haben auch das Fach Hauswirtschaftslehre in ihren Stundenplan
aufgenommen, und bei einer geringeren Anzahl wird auch Unterricht im Holzslöjd
erteilt. Einige Fächer, wie eine der fremden Sprachen, sind wahlfrei. Deutsch
ist nunmehr im allgemeinen die grundlegende Sprache. Die
Vorbereitungsklassen, in denen oft auch Knaben unterrichtet werden, die danach in die höheren
Lehranstalten für Knaben übertreten, sind in mehreren Schulen, teilweise im
Anschluss an amerikanische und holländische Vorbilder, während der letzten
Jahre reformiert worden. Man hat versucht, den Unterricht für die Kleinen
29—130177. Schweden. I.
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