- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 9. Die schöne Literatur. Von R. Steffen

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DIE SCHÖNE LITERATUR.

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herflossen; sie wurden von der studierenden Jugend mit Bewunderung
aufgenommen. Das Gleiche gilt von J. Nybom (1815—89), dessen etwas prahlerische
Lieder der Ausdruck der Begeisterung derselben Jugend für die freiheitlichen
Bewegungen und die nationale Erhebung nach den politischen Stürmen von
1848 sind. Im Zusammenhang mit den vorigen müssen einige Dichter genannt
werden, die einst zu den meist gelesenen gehörten: Elias Sehlstedt (1808—
74), sehr geschätzt wegen seiner liebenswürdigen Lieder, und K. A. Wetterbergh
(1804—89), der unter dem Namen Onkel Adam sehr beliebte kleine Genrebilder
schrieb.

Viktor Rydberg.
Bildnis von A. Edelfelt.

Die realistischen Tendenzen der Zeit äussern sich auch darin, dass die Prosa
immer mehr in der Literatur hervortritt. Besonders der Roman, ein
Literaturzweig, der erst durch die Romantiker, namentlich Almqvist, einen höheren
Entwicklungsgrad erreicht hatte, erlebt jetzt eine Blütezeit. Während er aber früher
historisch, exotisch oder phantastisch gewesen war, wird er nun, im Zeitalter
der Bourgeoisie, bürgerlich. Fredrika Bremer (1801—65) nahm sich auch die
englischen Romandichter zum Vorbild, die das häusliche Leben im 18.
Jahrhundert schildern. Zuerst gab sie »Teckningar ur vardagslivet» (Bilder aus dem
Alltagsleben) heraus, die in einem idyllischen, zuweilen etwas sentimentalen,
nicht selten humoristischen Ton gehalten sind; gegen Ende ihres Lebens jedoch
widmete sie sich dem Tendenzroman. Sie suchte Propaganda zu machen für die
Humanitätsideen der Zeit, besonders für die Frauenemanzipation, und gewann
dadurch im Auslande eine Berühmtheit, die ebenso gross, wenn nicht grösser
war als die Tegnérs. Mehrere Romandichter und -dichterinnen traten auf, deren
grösstes Verdienst darin bestand, dass sie für das Volk und über das Volk
schrieben; ihre Absicht war eher moralischer als ästhetischer Art. Zu derselben

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