Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Tonkunst. Von K. Valentin - Dramatische Kunst. Von [F. Hedberg] Carl G. Laurin
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DRAMATISCHE KINST.
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ben worden sind, hat das Musikleben nunmehr stabilere Formen angenommen.
Seit 1905 veranstaltet nämlich der Gotenburger Orchesterverein, unterstützt durch
Stiftungen und durch Zuschüsse seitens der Stadt, jährlich eine grosse Anzahl
Konzerte, geleitet anfangs von H. Hummer und 0. Morales, später von W.
Stenhammar und T. Aulin.
In einer grossen Zahl anderer Städte bestehen gegenwärtig Chor- und
Musikvereine, in allerletzter Zeit haben sich auch mehrere Orchestervereine gebildet.
Auf den Vorschlag der Musikakademie hat die Regierung bei dem Reichstag
einen jährlichen Staatszuschuss von je 13 500 Kronen an — vorläufig drei —
Orchestervereine erwirkt, die sich u. a. die Aufgabe gestellt haben, in grösserer
Anzahl sog. Volkskonzerte (mit 25 Ore Eintrittsgeld) in der betreffenden Stadt
sowie Orten in der Umgebung zu veranstalten und unbemittelten jungen Leuten
unentgeltlichen Instrumentalunterrieht zu erteilen.
Die im Jahre 1771 gestiftete »Königl. Schwedische Akademie der Musik», die
aus höchstens 80 schwedischen und 50 ausländischen Mitgliedern sowie 40
As-sociés besteht — und der u. a. die Oberaufsicht über die staatliche Musikschule,
das Königl. Musikkonservatorium, obliegt, an welchem aller Unterricht
unentgeltlich ist — hat, den jetzt geltenden Statuten gemäss, die Aufgabe, ulie
Tonkunst sowohl vom ästhetischen als vom kulturellen Gesichtspunkt aus zu pflegen
und zu fördern» und besonders »sich die Förderung der schwedischen Tonkunst
angelegen sein zu lassen».
Dramatische Kunst.
Die ersten bestimmten Spuren einer einheimischen dramatischen Kunst in
Schweden weisen in das 10. und 17. Jahrhundert. Schon früher scheinen jedoch
Moralitäten und Mysterien aufgeführt worden zu sein und zwar, gleich den
späteren Schuldramen, von Schülern und Studenten, die auch einigemal vor dem
Hofe auftreten durften. Die Schauspiele und Ballette aber, die bei den Festen
am Hofe gegeben wurden, führten meistens fremde Schauspieler auf.
Schweden ersten Berufsschauspieler waren einige von der Uppsalaer Hochschule
herkommende Studenten, die dort 1682 auftraten und dann nach Stockholm
übersiedelten, wo sie 1686 öffentlich aufzutreten begannen, von welchem Jahre man
somit den Anfang der schwedischen Schauspielkunst datieren kann. Diese
Schauspieler setzten ihre Tätigkeit bis zum Jahre 1691 fort, und es dauerte mehr
als 40 Jahre, bis eine schwedische Schauspielertruppe wiederum auftrat. Diese
neue Truppe wurde von A. J. r. Höpken (1712—89) gebildet und begann ihre
Tätigkeit 1737 unter dem Namen der »Königlich schwedischen Schaubühne» mit
dem französischen Schauspieler Charles Langlois als Bühneninstrukteur. Die
bekanntesten von dem Personal dieser schwedischen Schaubühne sind P. Lindahl
(1712 —92), P. Stenborg (1719—81) und Frau E. Olin (1740—1828).
Es gelang jedoch Langlois nicht, sonderlich lange das Ansehen der Schaubühne
aufrechtzuerhalten; sie verfiel mehr und mehr und wurde schliesslich 1753 von
einer ins Land gerufenen französischen Schauspielertruppe abgelöst. Es war dann
P. Stenborg, der mehrere Jahre danach mit nie ermüdender Energie die
einheimische Schauspielkunst am Leben zu erhalten versuchte, und seine
Anstrengungen wurden mit Erfolg gekrönt, als Gustav III. das Schwedische Theater
wiedererrichtete, als dessen ersten Instrukteur er den Franzosen Monvel, den
Vater der Mlle Mars, anstellte. Ausgezeichnete Schauspieler zu dieser Zeit waren
A. de Broen (1758—1804), L. Deland (1772—1823), G. F. Abergsson (1775—
1852), Elisabet Fahlgren (1771—1850) und Maria Kristina Ruckman (1769—
1847). Zu denen, die ihre künstlerischen Studien in Monvels Schule machten,
zählte auch Schwedens berühmtester Schauspieler L. IL Hjortsberg (1772—1843),
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