- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
607

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Geschichte. Von L. Stavenow

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GESCHICHTE.

607

Geschichte über den Erzbischofssitz Uppsala, teils eine äusserst phantastische
schwedische Geschichte heraus. Die Bedeutung des letzteren ist unvergleichlich
viel grösser. Er gab in Venedig eine berühmte Karte über den Norden, die
mehrere Male neugedruckt wurde, sowie später eine ausführliche, äusserst
wertvolle ethnographische Beschreibung von Schweden, mit zahlreichen Illustrationen
versehen, heraus.

Der grösste schwedische Historiker des IG. Jahrhunderts ist der
Reformator Olaus Petri (1493—1552). Durch seine Fähigkeit, den Wert verschiedener
Quellen abzuwägen, und durch seine leidenschaftsfreie Auffassung unterscheidet
er sich vorteilhaft von seinen Vorgängern und nächsten Nachfolgern. Seine
»Svenska Krönika» (Schwedische Chronik) ist das beste Werk Schwedens älteren
Geschichtschreibung. Im übrigen finden wir in diesem Jahrhundert eine Reihe
Chroniken über die Lebensschicksale und Regierungsakte der verschiedenen
Könige, teilweise auf mündliche Angaben gegründet, sowie eine grosse Anzahl
politischer Parteischriften. Bedeutend höher als die Königschroniken steht die
»Scandia illustrata» von Johannes Messenius (1579—1636), einem politischen
Glücksritter, der, im Auslande von Jesuiten erzogen, jedoch nach Schweden
zurückgekehrt, seinen katholischen Glauben abschwur und im Dienste des
Reiches angestellt wurde. Wegen seiner Verbindungen mit Polen wurde er von
1616 bis zu seinem Tode gefangen gehalten und verfasste im Gefängnis sein
obengenanntes grosses Werk, das die Geschichte Schwedens »von der Sündflut>
bis zum Jahre 1616 behandelt und besonders betreffs des 16. Jahrhunderts von
grossem Werte ist. — König Gustav II. Adolf begann eine Arbeit über seine
eigene Regierung, kam jedoch nicht über die Einleitung hinaus, die eine
Übersicht über die Geschichte der vorhergehenden Vasaregenten bildet.

Während der folgenden Zeit wurden die Forschungen auf dem Gebiete der
Altertumskunde, die in naliem Zusammenhang mit den Sprachstudien der Zeit
stehen, mit Eifer und Erfolg betrieben. Johannes Schefferus (1621—79) gab
philologische, literaturhistorische und historische Arbeiten heraus, in denen er
Proben grosser Belesenheit und kritischer Schärfe lieferte. Für die
Ausbildung einer kritischen Methode in der Geschichtschreibung sind seine Arbeiten
von Bedeutung. Olof Rudbeck (1630—1702) ist ein geistreicher Repräsentant
der vielseitigen Bildung und der umfassenden Interessen seiner Zeit. Er war
Anatom, Botaniker, Dichter, Kupferstecher, auch Altertumsforscher und
Historiker. Im »Atland» suchte er zu beweisen, dass die schwedische Kultur uralt und
Ausgangspunkt für die Kulturen anderer Länder sei. Diese Hypothese, welche
mit wirklicher Begeisterung und mit grossem wissenschaftlichen Apparat aufgestellt
wurde, erweckte bedeutendes Aufsehen und wurde von mehreren Nachfolgern
verteidigt. Das reine historische Studium war um diese Zeit verhältnismässig
zurückgesetzt. Es mögen jedoch zwei Ausländer in schwedischen Diensten, beide
Reichshistoriographen, genannt sein: B. P. von Chemnitz (1605—78) und
S. von Pufendorf (1632—94). Beide verfassten ausführliche Arbeiten zur
Geschichte des 30-jährigen Krieges, und Pufendorf, der bedeutendere von beiden,
auch als hervorragender Völkerrechtsgelehrter bekannt, schrieb eine Geschichte
Karl X. Gustavs, eine Arbeit, die mit ausgezeichneten Kupferstiehen nach
Zeichnungen des berühmten Erik Dahlberg (1625—1703) versehen wurde. Diese
Zeit zeichnete sich übrigens durch ein lebhaftes Interesse für das Sammeln und
Herausgeben historischer Urkunden aus. Repräsentanten hierfür sind J. Hadorph
(1630—93) und J. Peringskiöld (1654—1720). Das staatsrechtliche Studium
begann erfolgreich betrieben zu werden.

Im Auftrage der Reichsstände arbeitete 0. von Dalin (1708—63) »Svea
rikes historia» (Geschichte des Schwedischen Reiches) aus, eine Arbeit, die durch
ihren künstlerischen Stil in hohem Grade zur Verbreitung historischen
Interesses beitrug. Bedeutender als Dalin war als Wissenschaftler der gelehrte S. La-

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