Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Geschichte. Von L. Stavenow - Archäologie, Numismatik, schwedische Ethnographie und Volkskunde. Von O. Almgren
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ARCHÄOLOGIE, NUMISMATIK, SCHWEDISCHE ETHNOGRAPHIE UND VOLKSKUNDE. 611
auf den Gebieten der Kirchengeschichte, der ökonomischen Geschichte, der
Rechtsgeschichte, der Literatur- und Kunstgeschichte, der Archäologie und
anderer historischer Spezialwissenschaften betrieben.
Neben der »Svensk historisk tidskrift» sind besondere Organe für die
verschiedenen Zweige historischer Forschung wie die »Personhistorisk tidskrift», »Svensk
kyrkohistorisk tidskrift», »Ekonomisk tidskrift-, »Statsvetenskaplig tidskrift»,
»Samlaren» (für schwedische Literaturgeschichte), »Fornvännen» (für Archäologie) u. a.
entstanden.
Als allgemeines Urteil kann gesagt werden, dass die jetzige schwedische
Geschichtschreibung sich in lebhafter und vielseitiger Entwicklung befindet.
Archäologie, Numismatik, schwedische Ethnographie und
Volkskunde.
Das Interesse für die vorzeitlichen Denkmäler und Altertumsfunde des
Landes datiert in Schweden bereits aus dem 17. Jahrhundert. Die
damalige Archäologie, deren bedeutendster Vertreter der geistvolle Olof Rudbeck
(1630—1702) war, trug indessen ein zu phantastisches und chauvinistisches
Gepräge, als dass sie sichere Resultate gewinnen konnte. Doch wurden gute
Abzeichnungen von Runensteinen gemacht (Joh. Bureus, Joh. Hadorph). Die
wirklich wissenschaftliche Altertumsforschung begann in Schweden wie in
Dänemark erst in den dreissiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Die
schwedischen Begründer dieser Wissenschaft sind Professor Sven- Nilsson (1787—
1883) in Lund und Reichsantiquar B. E. Hildebrand (1806—84) in
Stockholm. Nilsson war eigentlich Zoologe und führte die vergleichende Methode
der Naturwissenschaften in die Archäologie ein. Seine Schilderung der
Kultur der Steinzeit ist von bleibendem Wert. Hildebrand, der mehr als 40 Jahre
Chef des staatlichen historischen Museums war, widmete sich mit grosser
Kraft der Vergrösserung der Museumssammlungen, die jetzt zu den
bedeutendsten ihrer Art in Europa gehören. Die beiden Schüler und Nachfolger
Hildebrands als Reichsantiquare, sein Sohn Hans Hildebrand (1842—1913) und
Oscar Montelius (geb. 1843), haben, besonders der letztere, wesentlich zur
Ausbildung von System und Methode der Vorgeschichtswissenschaft
beigetragen. Durch sie wurde die sog. typologische Methode in die Archäologie
eingeführt, die die Aufgabe hat, die allmählich fortschreitende Veränderung
inbe-zug auf die Form der Altertümer, die Entwicklung der einen Form aus der
anderen nachzuweisen, und die von grösster Bedeutung für die Forschung
geworden ist. Hildebrands Arbeit »Bidrag till spännets historia» (Beitrag zur
Geschichte der Fibel) und Montelius »Om tidsbestämning inom bronsåldern
med särskilt avseende på Skandinavien» (Über Zeitbestimmung innerhalb der
Bronzezeit mit besonderer Berücksichtigung Skandinaviens) sind glänzende
Beispiele dafür, zu welchen Resultaten man durch diese Methode gelangen
kann. Beide Forscher haben in ihren Werken nicht allein die Vorgeschichte
des Nordens behandelt, sondern ihre Untersuchungen auch auf das übrige
Europa und den Orient ausgedehnt. So hat Montelius die vorgeschichtliche
Kultur Italiens eingehend studiert und in französischer und deutscher
Sprache umfangreiche Arbeiten über diesen Gegenstand herausgegeben, wodurch
er eine feste Grundlage für die vorgeschichtliche Chronologie Europas
geschaffen hat, deren einzelne Details von ihm in anderen Arbeiten erörtert
worden sind. — Von grundlegender Bedeutung für die Archäologie der
Völkerwanderung ist B. Salins (geb. 1861) Buch Die altgermanische
Tierornamentik». Unter denen, die durch wissenchaftliche Ausgrabungen das
schwedische vorgeschichtliche Material vermehrt haben, verdient Hj. Stolpe (1841
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