Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Die medizinischen Wissenschaftszweige
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DIE MEDIZINISCHEN WISSENSCHAFTSZWEIGE.
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den eine Entwicklung erreicht, die sich mit derjenigen in den grossen
Kulturländern gut messen kann, und auch die schwedische wissenschaftliche Forschung
auf dem Gebiete der Medizin geniesst ein wohl begründetes Ansehen im Auslande.
In allen Teilen Schwedens sind auch während der zwei letzten Jahrzehnte
ausgezeichnete Krankenhäuser mit grosser Freigebigkeit errichtet worden.
Die Entwicklung der Anatomie ist in Schweden, gleichwie in anderen Ländern,
mit der der Heilkunst, für welche die Kenntnis des menschlichen Körperbaues
grundlegend ist, eng verknüpft gewesen. Der erste Unterricht in der
Anatomie, der erwähnt wird, fand am Anfang des 17. Jahrhunderts in der privaten
medizinischen Schule der Brüder J. und P. Rudbeckius in Uppsala statt. Im
Jahre 1613 wurde die erste medizinische Professur in Uppsala errichtet, als
J. Chesnecopherus Professor der »Physiologie» wurde. Dazu trat im Jahre 1624
die zweite Professur in der Medizin, mit der ./. Franck, der auch lange
den Unterricht in der Anatomie leitete, betraut wurde. Es gab jedoch
noch keinen Anatomiesaal, und das Vorurteil gegen die Dissektion von
Menschenleichen legte grosse Hindernisse in den Weg. Olof Rudbeck d. Ä. (1630—
1702) wurde der eigentliche Bahnbrecher für die anatomische Wissenschaft in
Schweden. Dieser geistreiche, kraftvolle und vielseitige Mann, der durch seine
Entdeckungen auf dem Gebiete der Chylus- und des Lvmphgefässsystems schon
in jungen Jahren grosse Berühmtheit gewann, war der erste, dem es in
Schweden Dissektionen von Menschenleichen einzuführen gelang: um den
Volksunwillen zu mildern, fanden dabei grosse Feierlichkeiten statt. Gleichzeitig mit
O. Rudbeck wirkte in Uppsala P. Hoffvenius (1630—82), bemerkenswert auch
durch seinen Unterricht in der Anatomie. Von späteren Anatomen an der
Universität Uppsala mögen A. Murray (1751—1803), bedeutend als Lehrer und
Schriftsteller, und F. E. Sundevall (1811—81), der das anatomische Museum
errichtete, genannt werden. E. Clason (1829—1912) hat das Museum
vervollkommnet und verschiedene anatomische Schriften herausgegeben. I. Sandström
Olof Rudbeck cl. Ä.
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