Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Botanik. Von H. Hesselman
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(146 IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
Flora heraus, die seitdem nicht weniger als 11 Auflagen erlebt hat, die sechs
letzten von seinem Sohne K. Hartman (1824—84) redigiert, eine Arbeit, die in
hohem Grade das Studium der Flora Schwedens und das Interesse für dieselbe
gefördert hat.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erweckten die Kryptogamen eine grössere
Aufmerksamkeit als vorher bei den Forschern. Auch Schweden besass zu dieser
Zeit zwei führende Forscher ersten Ranges innerhalb der Kryptogamenforschung,
nämlich K. A. Agardh (1785—1859), der besonders die Algen studierte, und
E. Fries, der durch zahlreiche Schriften, vor allem »Systema mycologicum», einer
der Begründer der Mykologie und einer der grössten Pilzkenner aller Zeiten
wurde. Dank diesen Männern entstand unter den Botanikern Schwedens
ein besonderes Interesse für die niederen Pflanzen, ein Interesse, das sich bis
weit in die spätere Zeit hinein erhalten hat, und das unter anderem dadurch
bewiesen wird, dass lange so gut wie alle Repräsentanten der botanischen
Forschung Spezialisten für die eine oder andere Kryptogamengruppe waren. Die
schwedische Kryptogamenforschung richtete sich zuerst auf die Systematik und
Artbeschreibung, aber dank den verfeinerten Untersuchungsmethoden, die immer
mehr zur Anwendung kamen, kann die schwedische Botanik unter ihren
Resultaten viele wichtige Entdeckungen in Bezug auf den Bau, die Fortpflanzung und
die übrigen Lebensvorgänge der niederen Pflanzenformen verzeichnen.
Die Algologie erhielt die meisten Bearbeiter, und unter ihren Repräsentanten
dürften besonders folgende Erwähnung verdienen. J. G. Agardh (1813—1901)
hat sich durch zahlreiche wichtige Schriften den Ruf eines der bedeutendsten
Algologen des vorigen Jahrhunderts begründet. J. E. Areschoug (1811—87)
machte bedeutungsvolle Entdeckungen betreffs des Baues und der
Vermehrungsweise mehrerer Algenfamilien. Sein Schüler F. R. Kjellman (1846—1907) führte
in ihrer Art klassische Untersuchungen über die Algenflora der arktischen Meere
aus und führte den Formationsbegriff bei dem Studium der Algenregionen im
Meere ein. V. B. Wittrock (geb. 1839) ist ein hervorragender Forscher in der
Systematik mehrerer grosser Algenfamilien und 0. Nordstedt (geb. 1838) der
anerkannt hervorragendste Desmidiaceenkenner der Jetztzeit. Schliesslich hat
G. Lagerheim (geb. 1860) zahlreiche Schriften über den Bau und die
Entwicklung der niederen Algen herausgegeben. Unter den jüngeren Forschern haben
besonders K. Bohlin (geb. 1869), Nils Svedelius (geb. 1873) und TL Kylin (geb.
1879) eine grössere Anzahl wertvoller Arbeiten über die Algen geliefert. Die
beschreibende Lichenologie hat einen ausgezeichneten Repräsentanten in Th. M.
Fries erhalten; später haben sich T. Hedlund (geb. 1861) und G. A:son Malme
(geb. 1864) dem Studium dieser Pflanzen gewidmet. Die Mykologie ist von
modernen Gesichtspunkten aus von J. Eriksson (geb. 1848) und E. Henning
(geb. 1857) wiederaufgenommen worden, welche besonders die Rostpilze studiert
haben, ferner von G. Lagerheim, bekannt durch Monographien über in
systematischer Hinsicht interessante Pilzfamilien sowie von 0. Juel (geb. 1863), der
histologische Untersuchungen über mehrere verschiedene Familien angestellt hat.
Ferner sind Rob. Fries (geb. 1876), der besonders die Myxomyceten studiert hat,
sowie T. Vestergren (geb. 1875) und L. Romell (geb. 1854) zu nennen. S.
Berggren (geb. 1837), S. 0. Lindberg (1835—89) und H. W. Arnell (geb. 1848) u.
a. haben sich besonders dem Studium der Moose gewidmet. Der erstgenannte
hat hauptsächlich die Moosflora der arktischen Gebiete studiert; LAndberg, in
Schweden geboren und daselbst als Forscher ausgebildet, später jedoch Professor
in Hälsingfors, hat durch zahlreiche, von grossem Scharfsinn zeugende Arbeiten
auf dem Gebiete der Moossystematik reformierend gewirkt.
Darwins Entwicklungslehre goss neues Leben in die Systematik und stellte
derselben neue Aufgaben; der Artbegriff wurde verändert, das
Verwandtschaftsverhältnis zwischen den verschiedenen Arten und Pflanzengruppen wurde nach
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