- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 1. Arbeiterfragen und Sozialpolitik - Wohnungsfrage. Von G. H. von Koch

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V. SOZIALE BEWEGUNGEN.

Es haben daher auch besonders die grösseren Städte, in denen die Mieten
der Regel nach am teuersten ist, eine ganze Reihe Massnahmen zur
Beschaffung billiger Wohnungen getroffen, obwohl sie in der Regel nicht
ausreichend gewesen sind. Tm folgenden soll das Wesentliche dieser
Massnahmen angeführt werden.

Wohnungszählungen, sämtliche Wohnungen innerhalb des Gebietes der Stadt
umfassend, sind in Stockholm achtmal angestellt worden und sollen fortan alle
fünf Jahre wiederholt werden. In Gotenburg fand eine derartige zum erstenmal
1910 statt.

Wohnungsuntersuchungen zu dem Zwecke, Kenntnis von den
Wohnungsverhältnissen der weniger Bemittelten zu erhalten, haben in Stockholm (1896 und
1902), Gotenburg (1889 und 1911), Örebro, Karlskrona, Uppsala, Linköping,
Nyköping, Vänersborg und Limhamn stattgefunden.

Wohnungsinspektion (siehe hierüber Näheres unter Gesundheitspflege) in Bezug
auf die Wohnungen der weniger Bemittelten kommt nur in einer geringen
Anzahl von Städten vor. Nur in vier Städten — Stockholm, Gotenburg, Uppsala
und Borås — sind besondere Beamte für diesen Zweck angestellt. In Lund und
Norrköping ist die Anstellung von weiblichen Wohnungsinspektoren beschlossen
worden, und in einigen anderen Städten wird eine Inspektion von Wohnungen
auf andere Weise betrieben.

Ein Wohnungsnachweis, behufs Erleichterung der Vermietung von Wohnungen,
ist nur in Sundsvall, Landskrona und Malmö eingerichte:; die
Stadtverordnetenversammlung in Stockholm hat eine diesbezügliche Erhebung anstellen lassen.

Die Unterstützung philanthropischer Wohnungsunternehmungen kommt in grosser
Ausdehnung vor und bezieht sich in erster Linie auf die Gewährung von
Baudarlehen und auf Bauplatzüberlassungen. So hat die Stedt Stockholm Vereinen
und Gesellschaften Darlehen in der Gesamthöhe von 21 4 Mill. Kr gewährt und
Bauplätze mit einem Areal von 50 000 qm überlassen. Die Darlehen sind zu
einem niedrigen Zinsfuss und gegen niedrige Amortisation sowie gegen
Sicherheit in Grundstücken gewährt worden. Bauplatzüberlassungen geschehen gegen
eine billige Miete oder durch Verkauf, wobei die Kaufsumme durch einen
Schuldschein bezahlt wird, der gegen Verzinsung und Sicherheit in Hypotheken
stehen bleibt. Um Spekulationen zu verhindern, und um eine Bürgschaft dafür
zu erhalten, dass die Bauplätze der Absicht gemäss verwendet werden, ist u. a.
vorgeschrieben, dass die Dividendenverteilung der Gesellschaft nicht 4—5 %
übersteigen, dass die Miete nicht über einen bestimmten Höchstbetrag hinausgehn
darf, und dass die Stadt den Schuldschein über die rückständige Kaufsumme
zur Rückzahlung zu kündigen berechtigt ist.

In Gotenburg sind gleichfalls Baudarlehen und Bauplatzüberlassungen
vorgekommen, und das Gleiche ist in einigen anderen Städten, wie Västerås,
Jönköping, Linköping, der Fall gewesen.

Bedeutsamere Massnahmen sind jedoch die, welche zur Unterstützung der
Eigenheimbewegung getroffen worden sind. Die besonderen sozialen und
hygienischen Vorteile, die kleinere Eigenhäuser mit Gärten mit sich bringen sollen,
haben verschiedene Städte veranlasst, ihre Bestrebungen hauptsächlich auf dieses
Gebiet zu richten. Wesentlich um die Eigenheimbewegung zu fördern, hat die
Stadt Stockholm während der Jahre 1904—10 ländliche Grundstücke im
Umfange von 2 949 ha zu einem Einkaufspreise von über 8 Mill. Kr
erworben. Mehrere andere Städte haben für ähnliche Zwecke gleichfalls
Grundstücke angekauft, so z. B. Eskilstuna 1 067 ha, Gotenbu-g 304 ha, Hälsingborg
275 ha usw.

Die Form der Bauplatzüberlassung, die bisher in grösster Ausdehnung vorge-

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