- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
738

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 1. Arbeiterfragen und Sozialpolitik - Wohnungsfrage. Von G. H. von Koch

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V. SOZIALE BEWEGUNGEN.

liehen Unkosten. Die Gebäude sind bei Enskede teils von der Stadt selbst
errichtet worden, teils von Privatpersonen oder Gesellschaften und
Genossenschaften, denen die Stadt Darlehen oder Unterstützung in anderer Form
gewährt hat, Zur Erleichterung der Kreditbeschaffung ist eine besondere Bank,
die Stockholmer Erbbaurechtskasse, gegründet worden, d e unter Bürgschaft der
Stadt Stockholm eine Obligationsanleihe von 5 Mill. Kr aufgenommen hat. Diese
Kasse gewährt Bauvorschüsse bis zu 70 % des berechneten Wertes des Gebäudes;
sind die Gebäude fertig, so werden Amortisationsdarlehen gegen 5 % Verzinsung
bis zu 70—80 % des Einlösungswertes gewährt.

Auf Enskede waren Anfang 1912 414 Gebäude mit 2 310 Feuerstätten
errichtet. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1912 2 720 Personen.

Auch in der Gemeinde Bromma wird ein ähnliches Eigenhausunternehmen
geplant, bei dem auch die städtischen Beamten berücksichtigt werden sollen.

In Ootenburg hat man dem Eigenhausgedanken gleichfalls grosses Interesse
entgegengebracht. Die Stadt hat eine besondere Eigenhauskommission eingesetzt,
die die Eigenhausanlagen innerhalb oder ausserhalb des städtischen Gebietes zu
behandeln hat, und im Jahre 1910 wurden 200 ha städtischer Besitz für
Eigenhauszwecke abgesondert.

Seltener haben die Kommunen selbst Wohngebäude errichtet, und wenn dies
vorgekommen ist, hat es sich in erster Linie um die eigenen Arbeiter der
Kommune gehandelt.

Nur aus Stockholm liegen grössere Erfahrungen auf diesem Gebiete vor. Schon
in den 1870er Jahren wurden Wohnhäuser für gewisse Arten von Arbeitern
ausserhalb der Stadt errichtet. Aber es geschah doch erat in den 1890er Jahren,
dass innerhalb des städtischen Gebietes die Notwendigkeit der Beschaffung von
Wohnhäusern seitens der Stadt für ihre Arbeiter sich stärker fühlbar machte.
Im Jahre 1899 wurde so beschlossen, sechs Wohnhäuser in Ziegel für die
städtischen Arbeiter zu erbauen. Im Jahre 1901 waren sie fertig und enthielten
273 Feuerstätten. Die Kosten beliefen sich auf 570 74m Kr. Im selben Jahre
wurden weitere Mittel bewilligt, und 1905 waren für eisen Kostenaufwand von
359 763 Kr weitere 4 Häuser mit 175 Feuerstätten erbaut. Im Jahre 1908
wurden wiederum 21/3 Mill. Kr für Arbeiterwohnhäuser innerhalb des
städtischen Gebietes bewilligt, und von dieser Summe waren Ende 1910 1*7 Mill.
Kr verbraucht worden, wodurch weitere 730 Feuerstätten hinzugekommen waren.

Ausser diesen Wohnhäusern sind für Arbeiter an der Gasanstalt und am
Schlachthaus Wohnhäuser errichtet worden. Insgesamt sind während der Zeit
1874—1911 nahezu 4l/ä Mill. Kr für Arbeiterwohn hauser innerhalb des
städtischen Gebietes ausgeworfen worden, für welche Summe 761 Wohnungen mit
1 728 Feuerstätten zustande gekommen sind, darunter 53 Wohnungen von einem
Zimmer, 557 von einem Zimmer und Küche, 109 von zwei Zimmern und Küche
und 18 von drei Zimmern und Küche. Die Mieten b 2trügen durchschnittlich
für ein Zimmer 150 Kr, für ein Zimmer und Küche 307 Kr und für zwei
Zimmer und Küche 434 Kr. Ende 1910 wohnten in den Wohnungen 3 092
Personen.

Nur in einigen wenigen anderen Städten sind Wohnhäuserbauten seitens der
Kommune unternommen worden, überall jedoch in unbedeutender Ausdehnung.

Wohnungsvereine. Die Errichtung von Wohnhäusern auf dem Wege
der Selbsthilfe kommt in grosser Ausdehnung in Schweden vor. Ende
1911 fanden sich 590 eingetragene Wohnungsvereine, von denen ein Teil
jedoch ohne vorhergehende Anmeldung aufgelöst worden sein dürfte.
Schon in den 1870er Jahren, also lange bevor die Gesetzgebung auf dem
Vereinsgebiete eingriff, bestanden Wohnungsvereine: in einigen grösseren

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