- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 4. Sonstige soziale Bewegungen - Zentralverband für soziale Arbeit. Von G. H. von Koch

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V. SOZIALE BEWEGUNG EN.

teilen. Sein Archiv enthält ein umfangreiches Material an systematisch
geordneten Berichten, Satzungen, Zeitungsausschnitten u. a. auf soziale Vereine
und Unternehmungen bezüglichen Drucksachen.

Eine Aufklärungsarbeit eigener Art wird in den Sprechstunden geleistet, wo
Erbauer von Eigenheimen Ratschläge und Auskünfte eines sachkundigen
Architekten über Bau, Einrichtung und Unterhaltung des Eigenheims erhalten können.

Die soziale Ausstellung kam 1906 zustande und ist seitdem für die
Bevölkerung der Hauptstadt ständig zugänglich. Für kürzere Zeiten wurde sie nach
anderen Orten verlegt, so nach Gotenburg, Norrköping, Örebro, Lund, Västerås,
Malmö, Christiania, wo ihr Material ganz oder teilweise im Zusammenhang mit
anderen Ausstellungen verwertet wurde. Die Ausstellung will mit Hilfe von
graphischen Tabellen, Photographien, Zeichnungen, Modellen etc. ein Bild der
sozialen Verhältnisse wie der sozialen Arbeit in Schweden geben. Sie enthält
u. a. Material über Wohnungs- und Eigenheimwesen, öffentliche und private
Hilfstätigkeit, Kindelpflege, Genossenschaftsbewegung, Volksbildungswesen,
Sozialhygiene und Sozialstatistik.

Eine besondere Form der Ausstellungstätigkeit übte der Verband auf der
Ivunst-und Gewerbeausstellung zu Stockholm 1909 aus, wo er die Besorgung der
Möblierung und Kücheneinrichtung in dem auf der Ausstellung befindlichen sog.
En-skeder Häuschen mit Berücksichtigung hygienischer, ästhetischer und
praktischökonomischer Gesichtspunkte übernommen hatte. Weiter veranstaltet der
Verband Einzelvorträge und Diskussionen über aktuelle soziale Fragen,
Vorlesungsserien über eine bestimmte Stoffgruppe aus den Gebieten der Sozialpolitik, der
Volkswirtschaft und der Gemeindeverwaltung sowie endlich Studienzirkel, wo
soziale Themata in einem engeren Kreise eine eingehendere Behandlung erfahren.

Von Zeit zu Zeit werden Ausbildungskurse für praktische soziale Arbeit
veranstaltet, vornehmlich für Personen, die sich in der W’ohnungs- und
Haltekinderaufsicht betätigen oder sonst der Erfüllung schwieriger sozialen Aufgaben
widmen wollen. Die meist einjährigen Kurse umfassen theoretische und praktische
Studien.

Ermittelungen und Untersuchungen werden je nach Bedarf und verfügbaren
Hilfsmitteln auf verschiedenen sozialen Gebieten angestellt. Die
umfangreichsten Ermittelungen galten der Armenpflege. Den Anstoss gab hier eine
Schenkung von 20 000 Kr, die dem Verbande im Jahre 1905 für den genannten
Zweck zufiel. Es wurde eine Kommission eingesetzt, und diese legte nach
zweijähriger Arbeit ihre Reformlinien für eine schwedische Armengesetzgebung vor,
die vielfach anregend auf die Reformbestrebungen auf diesem Gebiete
eingewirkt haben.

Die nächste grosse Frage, welche Gegenstand der Ermittelungen des
Verbandes wurde, war die Heimarbeiterfrage. Im Herbst 1906 konnte der Verband
nach langwierigen Vorarbeiten eine Heimarbeitsausstellung in Stockholm
eröffnen, die die Frage der gesetzlichen Regelung der Heimarbeit auf die
Tagesordnung brachte. Sowohl die Aufschlüsse, welche die Etiketten an den zuhause
gearbeiteten Ausstellungsgegenständen gaben, als auch die in der Schrift »Svenska
hemarbetsför hållanden» veröffentlichten Ermittelungen über die Verhältnisse in
den verschiedenen Zweigen der schwedischen Hausindustrie erwiesen die
Notwendigkeit eines Einschreitens gegen die hier herrschenden Arbeitsverhältnisse.

Eine weitere grössere Untersuchung des Verbandes galt der Arbeitszeit der
Handlungsgehilfen in den verschiedenen Geschäftszweigen in Stockholm, zunächst
im Anschluss an die damals gerade zur Debatte stehende Frage der Einführung
eines gesetzlichen Ladenschlusses. Auch in anderen Beziehungen waren die
Arbeitsverhältnisse der Handlungsgehilfen Gegenstand der Untersuchung.

Die vom Verbande besorgten Publikationen sind verschiedener Art.
Monatlich werden den Zeitungen Artikel über aktuelle soziale Themata zugestellt.

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