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48 III. LANDWIRTSCHAFT.
eine erhöhte Menge Pflanzennahrung zugänglich wird und sie vor Austrocknen
geschützt werden, einer der wichtigsten Ursachen schlechter Ernten in
Schweden; die Entwässerung bewirkt ausserdem, dass die Erde im Frühling und
nach starken Niederschlägen rascher trocknet, wodurch die Bearbeitung des
Bodens und die Saat früher beginnen kann als auf weniger gut entwässertem
Boden. Die Entwässerung ist indessen immer noch sehr vernachlässigt. Im
allgemeinen finden sich hauptsächlich oder ausschliesslich seichte offene Gräben.
Diese können nicht die für eine befriedigende Entwässerung des Bodens erwünschte
Tiefe ohne grosse Unzuträglichkeiten erhalten, vor allem der, dass ein
bedeutender Teil des Ackers verloren geht, und dass die Unterhaltung der Gräben sehr
kostspielig wird. Eine völlig befriedigende Entwässerung kann somit nur
mittelst Drainierens durch Röhren bewirkt werden. Diese Methode wurde in
Schweden in den 1840er Jahren eingeführt und gelangte während der 1860er und
1870er Jahre in bedeutender Ausdehnung zur Anwendung, die Abnahme der
Arbeiteranzahl und die dadurch bedingten hohen Arbeitslöhne haben aber die
Durchführung dieser Bodenverbesserung erschwert. Am allgemeinsten ist der
Boden drainiert in den südlichsten Läncn des Landes und danach in
Östergötland, in den übrigen Teilen von Süd- und Mittelschweden aber hauptsächlich
nur auf grösseren Gütern und in Norrland nur ausnahmsweise. Wo die
Drai-nierung von den Bauern selbst ausgeführt ist, ist sie allzu oft wenig
wirksam und dauerhaft, indem die Drainzüge zu seicht angelegt und mit
Steinen oder Zaunstangen angefüllt werden, infolgedessen ihr Vermögen, das Wasser
alizuleiten, schwach ist und bald aufhört.
Ein wirksames Mittel, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen, ist in vielen
Fällen die Mischung des natürlichen Bodens mit einer Bodenart von
entgegengesetzten Eigenschaften, die also den zähen Boden locker macht und dem
lockeren Boden festeren Zusammenhang und eine bessere Fähigkeit, Wärme und
Feuchtigkeit zu leiten, verleiht. Von derartigen Bodenverbesserungen wird recht
allgemein besonders in Nordschweden das Auffahren von Schlick oder Torf auf
den humusarmen und harten Boden angewandt, gleichwie umgekehrt Moor- und
Sumpfboden durch Aufschütten von Sand, Kies oder Lehm verbessert wird,
welches Verfahren diese Bodenarten fester und wärmer sowie weniger dem Frost
ausgesetzt macht und gleichzeitig ihrem Mangel an mineralischen Stoffen abhilft.
Im ganzen genommen hat jedoch die Anwendung der Bodenmischung wegen
der damit verbundenen grossen Arbeitskosten abgenommen. Dies gilt besonders
vom Mergeln, d. h. dem Aufschütten von Mergel (kalkreicher Erde) auf den
Boden. Diese Bodenverbesserung kam allgemein in Schonen während der 1840er
bis 1860er Jahre und etwas später im südlichen Halland zur Anwendung und
hat, wie man glaubt, kräftig zu der erhöhten Fruchtbarkeit des Bodens in diesen
Gegenden beigetragen, dagegen ist es wenig in den übrigen Teilen des
Landes vorgekommen und wird nunmehr nur ausnahmsweise angewandt. Dies
beruht wohl hauptsächlich darauf, dass das Mergeln mit bedeutend grösseren
Arbeitskosten verbunden ist als die Zufuhr von Kalk in Form konzentrierterer
Kalkwaren, teils gebrannten Kalks, teils gemahlenen Kalksteins (sog.
Kalksteinmehl, Düngerkalk). Diese Kalkwaren kommen besonders bei der Kultivierung
von Mooren zur Anwendung, deren saure Beschaffenheit neutralisiert werden
muss, damit der Boden volle Fruchtbarkeit erlangen soll.
Der erhöhte Ertrag des Ackerbodens beruht jedoch vielleicht am meisten
darauf, dass die Düngung des Bodens reichlicher geworden ist, und dass richtigere
Prinzipien immer allgemeiner bei deren Ausführung angewandt worden sind.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Kunstdünger in steigenden
Mengen und in immer mehr Arten zur Anwendung gekommen, zuerst
Knochenmehl, seit den 1840er Jahren Guano, und dann nach einander Superphosphat,
Chilesalpeter und schwefelsaures Ammoniak, Kalisalz, Thomasphosphat sowie in
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