Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 1. Ackerbau. Von H. Juhlin Dannfelt
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GETREIDEBAU. 77
ginn der 1820er Jahre stand ein Überschuss für die Ausfuhr zur Verfügung, die
auch allmählich und besonders von den 1860er Jahren an stark anstieg, die
zunehmende Viehzucht begann aber später einen immer grösseren Teil der
Haferernte in Anspruch zu nehmen, und seit der Mitte der 1880er Jahre hat die
Ausfuhr mehr und mehr abgenommen, während die Einfuhr zugenommen hat,
um vom Jahre 1902 an sogar die Ausfuhr zu übersteigen.
Bezüglich der Ausdehnung des Anbaus in den verschiedenen Teilen des
Landes bildet der Hafer in gewissem Grade einen Gegensatz zur Gerste, indem der
Haferbau vor allem in den südwestlichen Teilen des Landes, von Värmland bis
nach Halland, überwiegt, weniger dagegen in den östlichen und nördlichen
Länen. Dies hängt teilweise mit der Vorliebe der Gerste für kalkreichen Boden
zusammen, auf dem dagegen Hafer weniger gut gedeiht, weshalb auch diese
Vorzugsstellung der Gerste besonders innerhalb der Mergelgebiete Gottland, Öland,
dem südwestlichen und nordöstlichen Schonen sowie Östergötland hervortritt.
Das Ubergewicht des Hafers in anderen Landesteilen beruht vor allem auf
seiner Anspruchslosigkeit hinsichtlich der Beschaffenheit des Bodens — das
erwähnte Gebiet im südwestlichen Schweden hat im grossen und ganzen einen
magreren Boden als die östlichen Läne (siehe oben). Die geringeren
Ansprüche des Hafers an den Nährgehalt des Bodens haben zur Folge gehabt, dass
er weniger oft auf frischgedüngtem Boden angebaut wird, sondern mehrenteils
als einer der letzten Stufen des Fruchtwechsels, nachdem der Boden durch
mehrere vorhergehende Saaten sowohl das meiste von der zugeführten Düngerkraft
als auch die günstige Beschaffenheit im übrigen verloren hat, die das
Brachliegen oder die Hackfruchtbestellung mit kräftiger Bearbeitung des Bodens
bewirkt haben. Hafer gedeiht auch besser als die übrigen Getreidearten auf dem
mineralarmen Humus- und Torfboden und ist das Hauptgetreide auf
Moorkulturen; sein Anbau hat daher um so stärker zugenommen, je grössere Fortschritte
die Moorkultur in den letzten 40 Jahren in Schweden gemacht hat.
Mit den angeführten Umständen hängt es auch zusammen, dass Hafer am
dichtesten von allen Getreidearten gesät wird und den verhältnismässig
geringsten Körnerertrag liefert (siehe oben). Die hohe Aussaatmenge ist jedoch,
im Vergleich mit Gerste, insofern nur eine scheinbare, als 1 hl Hafer weniger
als 50 kg wiegt gegen etwa 70 kg für zweizeilige und 60—65 kg für
sechs-zeilige Gerste, so dass also eine Aussaatmenge von 4 hl Hafer nicht mehr wiegt
als die gewöhnliche Gerstenaussaat von o’2 hl pro ha. Dass die Aussaatmenge
von Hafer in Nordschweden durchgehend grösser ist als in den südlicheren
Teilen des Landes, beruht zwar teilweise darauf, dass dort das Saatkorn weniger
gut mit Erde bedeckt wird, da das Getreide, wie es in Nordschweden meistens
geschieht, nicht mittelst Maschinen, sondern mit der Hand gesät und dann
eingeeggt wird, der Hauptsache nach aber sicherlich darauf, dass das Saatgetreide
in den nördlichen Teilen des Landes oft nicht volle Keife erlangt hat und daher
nicht befriedigende Keimfähigkeit besitzt. — Steht der Hafer auch bezüglich des
Gewichts und Wertes des Korns den übrigen Getreidearten nach, so wird dies
doch bis zu einem gewissen Grade durch den höheren Wert des Strohs
aufgewogen, das als Futter die übrigen Arten von Stroh übertrifft und nächst Heu
das wichtigste Strohfutter für alle Arten von Vieh ausmacht.
Von Hafer werden eine Menge verschiedener Sorten mit weisser, gelber, grauer,
hell- oder schwarzbrauner Kornfarbe gebaut. Früher herrschten schwarzbraune
Sorten in den östlichen Länen, weisse dagegen in den westlichen und
ausnahmsweise grauer Hafer in Gegenden mit besonders rückständiger Landwirtschaft (den
abgelegneren Gegenden Smålands und Hallands) vor, seitdem aber verbesserte
Sorten erzeugt worden sind, vorzugsweise mit weisser Kornfarbe, hat sich
Weiss-(oder Gelb-) Hafer sehr auch innerhalb des früheren Schwarzhafergebiets
verbreitet. Von den beiden Hauptformen bezüglich der Rispe, dem Rispen- und
5—130177. Schweden II.
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