Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 1. Ackerbau. Von H. Juhlin Dannfelt
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LANDWIRTSCHAFTLICHE GERÄTE.
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Land wirtsc h aft lic h e Geräte.
In Schweden wie in den meisten anderen Ländern verblieben die
landwirtschaftlichen Geräte lange auf einem sehr primitiven Standpunkt und bestanden
meistens aus einigen wenigen zu Hause angefertigten Stücken. Das lebhafte
Bestreben, die Landwirtschaft zu heben, das sich zu Ende der Kriegszeit am
Anfang des 19. Jahrhunderts geltend machte, kam indessen auch darin zum
Ausdruck, dass, vor allem auf Veranstaltung der neubegründeten Landwirtschaftlichen
Akademie, neue, verbesserte Gerätmodelle, hauptsächlich englischen Ursprungs,
eingeführt wurden. Während dieser Zeit wurde so der mit Pflugschar und
Streichbrett aus Eisen versehene schottische Pflug Smallschen Modells
eingeführt, der allmählich die einheimischen, gewöhnlich mit Eisen beschlagenen
Holzpflüge, die in für verschiedene Orte wechselnden Typen vorhanden waren,
verdrängte. Ebenso wurden damals der Häufelpflug, der Grubber, Säemaschinen
verschiedener Art, Saatreiniger u. a. m. eingeführt.
Die neuen Gerätmodelle fanden indessen vorläufig Eingang nur auf den
herrschaftlichen Gütern, während die Bauern zäh an den alten Arten festhielten. Ihre
allgemeine Verbreitung wurde aber stark gefördert, seitdem von den 1840er
Jahren an einheimische Werkstätten zur Fabrikation von Geräten in recht grosser
Anzahl entstanden, von denen die bedeutendsten waren die Fabriken von Kockum
in Malmö, von Keiller in Gotenburg, ferner die bei överum im Län Kalmar,
Nävekvarn, Hellefors, Aker und Nykvarn in Södermanland, Brevens bruk in
Närke, Forsvik in Värmland sowie Furudal und Dalfors in Dalarne. Ausserdem
trugen die neugegründeten landwirtschaftlichen Schulen kräftig zur Verbreitung
der neuen Gerätmodelle bei, indem dort die Anfertigung von Geräten betrieben
und die Schüler an ihren Gebrauch gewöhnt wurden. Während dieser Zeit
kamen mehrere ausländische und verschiedene neue schwedische Modelle in
Gebrauch, letztere gewöhnlich veränderte Konstruktionen ausländischer Vorbilder.
Dieser Art waren Schwingpflüge, gegründet auf Smalls und den einheimischen
värmländi sehen Pflug, Åker- und Furudalspflüge nach amerikanischem Muster,
die schottische Rhomboidal- und die englische Zickzackegge, Breit- und
Drillsäe-maschinen, Pferdehacken, Pferderechen auf Ilädern usw.
Während der 1860er und 1870er Jahre fand eine bedeutende Einfuhr von
englischen und amerikanischen Geräten statt, gleichzeitig aber vollzog sich eine
Konzentration der einheimischen Fabrikation, indem die meisten der kleineren
Fabriken aufhörten, während teils verschiedene der älteren, wie die zu Överum,
die von Munktell und von Keiller, teils neuangelegte, wie die von Thermænius in
Hallsberg und die Västeråser Maschinenfabrik, ihre Betriebe vergrösserten und
sich der Fabrikation verschiedener neueingeführter Typen zuwandten.
Zahlreiche Ausstellungen trugen auch in hohem Grade dazu bei, die neuen
Gerätmodelle bekannt zu machen und sie in allen Landesteilen und unter den
breiten Schichten der Landwirte zu verbreiten. Während dieser Zeit begannen so
Mäh- und Erntemaschinen, Tigerrechen und Stiftendreschmaschinen eingeführt
zu werden und wurden bald auch im Lande selbst hergestellt.
Diese Entwicklung ist seitdem weiter fortgeschritten. Neue Gerätmodelle sind
von auswärts eingeführt worden, wie die mehrscharigen Pflüge, die Ring- und
Cambridgewalzen, Trieure usw. in den 1880er Jahren, die amerikanischen Pflüge
mit Schälschar sowie Schar und Streichbrett aus Hartgusseisen, Feder- und
Tellereggen sowie selbstbindende Erntemaschinen in den 1890er Jahren,
endlich Grubber auf Rädern und Petroleummotoren im ersten Jahrzehnt unseres
Jahrhunderts. Auch verschiedene einheimische Konstruktionen sind
hervorgetreten, wie z. B. die Schleifenegge und der Kunstdüngerstreuer von C. M. Wiberg
in Ransta, Balancepferderechen u. a. Vor allem aber haben sich die schwedischen
Konstrukteure auf dem Gebiete der Molkereimaschinentechnik und der Melk-
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