Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 3. Molkereiwesen. Von L. G. Thomé
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dell gegenwärtige stand der milchwirtschaft.
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massigeres Produkt, und das der Käsebereitung anhaftende Risiko wird dadurch
beträchtlich herabgesetzt. Mancherorts wird der Käse für das Lagern in
Paraffin eingeschmolzen; dadurch wird der Lagerungsverlust vermindert, und der
Käse lässt sich leichter rein und schimmelfrei erhalten. Da eine Verminderung
des Lagerungsverlustes von grosser wirtschaftlicher Bedeutung für die Molkereien
ist, dürfte die Methode allmählich allgemeinere Verwendung finden.
Die Verwertung der Nebenprodukte. Die bei der Butter- und Käsebereitung
erhaltenen Nebenprodukte — Mager- und Buttermilch sowie Molke — sucht man
auf verschiedene Weise zu verwerten. Die Magermilch findet Verwendung als
menschliche Nahrung, zur Aufzucht von Kälbern, zur Käsebereitung, in
Margarine- und Margarinekäsefabriken, zur Herstellung von Milchpräparaten; der
grösste Teil wird jedoch zur Aufzucht und Mast von Schweinen verwendet.
Die wichtigsten Milchpräparate, die aus Magermilch hergestellt werden, sind
Milchmehl und Kasein. Das Milchmehl wird durch Eintrocknen der Milch bei
niedriger Temperatur im Vakuum in dem von M. Ekenberg konstruierten
Exsik-kator erhalten. Das hierdurch gewonnene Produkt wird zu Grütze zerquetscht,
danach vollständiger getrocknet und schliesslich in ein feines Mehl zermahlen.
Milchmehlfabriken bestehen in Hälsingborg und Ystad. Kasein wird in der
Weise hergestellt, dass die Magermilch angesäuert, das geronnene Kasein von
der Molke geschieden, mit Wasser gewaschen und gepresst wird. Den
Molkereien wird das fertiggepresste Kasein von Kaseinfabriken abgekauft, die dasselbe
trocknen und feinmahlen; im Jahre 1910 gab es 8 derartige Kaseinfabriken,
nämlich in Svalöv, Eslöv, Flen, Västerås, Hallsberg, Mjölby, Skara und
Lidköping. Die Buttermilch wird hauptsächlich zur Schweinemästung verwendet.
Das Gleiche gilt von der Molke, doch wird ein nicht unbedeutender Teil, besonders
in Jämtland, auch zur Bereitung von Molkenkäse verwendet. Molkenkäse wird
durch Einkochen der Molke zu einer beinahe festen, etwas teigigen Masse
erhalten, die dann geformt wird und nach einigen Tagen Trocknens zum Gebrauch
fertig ist. Man kann auch aus der Molke reinen Milchzucker herstellen; durch
Einkochen der Molke bis zur Kristallisation wird ein unreines Produkt, der
Rohzucker, erhalten, der dann raffiniert wird. Zwei kleinere Milchzuckerfabriken
finden sich in Hörby in Schonen und Björketorp in Västergötland. Mehrfach
sind Versuche gemacht worden, aus Magermilch relativ billige, stiekstoffreiche
Präparate herzustellen, die beim Brotbacken, bei der Speisenbereitung und sonst
Verwendung finden können, um so der Nahrung eine grössere Menge
leichtverdauliches Eiweiss zuzuführen. Ein solches Präparat, Proton, aus Natriumkaseinat
bestehend, wurde eine Zeitlang bei Hamra unweit Stockholm hergestellt, wegen
der geringen Nachfrage hat aber die Fabrikation wieder eingestellt werden
müssen.
Messung, Bezahlung und Prüfung der Milch. In den meisten Molkereien wird
die Milch gewogen und nach dem Gewicht (Kilogramm) verrechnet, während
das Hohlmass (Liter) überwiegend beim Kleinverkauf an die Konsumenten zur
Anwendung kommt. Die Milch wird noch von einigen Molkereien lediglich
nach der Menge bezahlt, im allgemeinen wird nunmehr aber auch der
Fettgehalt berücksichtigt. In den letzten Jahren hat man auch begonnen, grösseres
Gewicht auf die Qualität der Milch zu legen, und um eine unparteiische
Beurteilung zu erzielen, hat man an einigen Orten besondere Milchprüfer angestellt.
Auch haben sich Molkereien zu Milchprüfungsvereinen mit gemeinsamem Prüfer
zusammengeschlossen. Der erste Milchprüfungsverein wurde in Södermanland
1907 gegründet; danach sind derartige Vereine an verschiedenen anderen Orten
im Lande zustande gekommen. Als Zweck dieser Vereine wird in den
Satzungen des södermanländischen Vereins der angegeben, durch regelmässige,
genaue Untersuchungen der an die Molkereien gelieferten Milch für die Hebung
ihrer Qualität zu wirken sowie durch gleichfalls regelmässige Fettgehaltsprüfungen
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