- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
564

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VIII. Handel. [Von A. Berencreutz.] - Geschichtliches. Von H. Rosman

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564

VIII. HANDEL.

J

Gustav II. Adolf tat ausserordentlich viel für die Hebung des schwedischen
Handels, und ebenso Axel Oxenstierna. »Des Reiches Wohlfahrt beruht auf
Handel und Schiffahrt» war ein Ausdruck, der oft aus Gustav Adolfs Munde
gehört wurde. Hand in Hand mit der Zunahme der politischen Macht
erweiterten sich zu dieser Zeit Schwedens auslandische Handelsverbindungen. Es
erwachte das Interesse für eine grossindustrielle Entwicklung, und besonders das
schwedische Eisen schuf sich einen Rangplatz auf dem Weltmarkt. Dank seiner
ausgezeichneten Lage mitten in einem Reiche, das im Begriff stand, sich um
die Ostsee herum zu bilden, wurde Stockholm zu einer bedeutenden Handelsstadt,
und mehrere grosse Geschäftshäuser erstanden dort. Wenigen Perioden in
Schwedens Geschichte ist so wie dieser ein intensives Streben nach Ausbau von
Handel und Industrie eigen gewesen.

Neue Arbeitsmethoden wurden innerhalb des gewerblichen Lebens eingeführt,
das Privatkapital begann hervorzutreten und Einfluss auszuüben, und das in
unseren Tagen so bedeutungsvolle Handelsgesellschaftsuesen datiert seine
Entstehung aus dieser Zeit.

Bei der Stellung, die der Staat damals dem Erwerbsleben gegenüber einnahm,
konnten jedoch die grossen Gesellschaften schwerlich ohne ein Eingreifen und
die Unterstützung des Staates zustande kommen. So erhielten die sog.
Kompagnien oft ein Monopol auf den Handel mit besonderen Waren oder mit
besonderen Ländern. Im Jahre 1610 wurde die Kupferkompagnie gegründet, die das
Monopol darauf erhielt, alles Kupfer im Lande anzukaufen und auszuführen.
Nach zehnjährigem Bestande musste sie jedoch aufgelöst werden. Eine neue
Kupferkompagnie wurde 1636 gegründet, bereits zwei Jahre später aber
aufgehoben, worauf der Kupferhandel frei wurde. Von weit grösserem Umfange war
die sog. Südkompagnie, die auf Vorschlag des Holländers W. Usselincx 1626
privilegiert wurde; ihre Aufgabe sollte es sein, Handel nach Asien, Afrika,
Amerika und Australien zu treiben, und sie besass daher das Monopol auf alle
Schiffahrt nach den fremden Weltteilen. Ungünstige Verhältnisse hinderten jedoch
die Kompagnie daran, ihre grossen Pläne völlig durchzuführen. Von sonstigen
Handelskompagnien seien nur die Teerhandelskompagnien erwähnt, die von 1648
bis 1715 das ausschliessliche Recht besassen, in Norrland und Finnland Teer
zu Preisen aufzukaufen, die im Oktroi bestimmt waren, sowie die Ware
auszuführen.

Unter den Ländern, mit denen wir während des 17. Jahrhunderts Handel
trieben, nimmt Holland die erste Stelle ein. Durch Handelsverträge in den
Jahren 1614 und 1640 waren diesem Lande Vergünstigungen vor anderen
Nationen zugebilligt worden. Bis zu einem gewissen Grade spielte während der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Holland nahezu dieselbe Rolle für
Schwedens Handel wie während des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts Lübeck.
Mehrere holländische Kaufleute siedelten nach Schweden über und steckten
besonders in die Eisenwerke bedeutende Kapitalien, die dem Lande zugute
kamen, andererseits aber suchten die Holländer auch zugunsten ihres eigenen
Landes Schwedens Naturschätze auszubeuten. Die Kolonisationsversuche in
Amerika und Afrika wurden von Holland vereitelt, das heimlich und offen den
Versuchen der Staatsmänner, den schwedischen Handel emporzubringen,
entgegenarbeiteten. Das Gleiche taten die Dänen, die Schwedens Handel
besonders durch die Belästigungen und Erpressungen schädigten, für die der
öresund-zoll als Vorwand benutzt wurde. Durch den Brömsebroer Frieden von 1645
gelang es Schweden, dem letzterwähnten Übelstande ein Ende zu machen,
indem der öresundzoll abgeschafft wurde. Im Jahre 1720, nach Karls XII.
unglücklichem Kriege, wurde er indessen wieder eingeführt.

Unter Karls XI. Regierung wurden auch gewisse Massnahmen zugunsten von Handel
und Schiffahrt getroffen, wenn auch des Königs Reduktionspolitik geeignet war,

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