- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 1. 1907 /
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nähert hat, die zvgomorphe Ausbildung ist in dem Griffel und den
Kelchblättern noch beibehalten und wird durch das Auftreten der
drei accessorischen Kronenblätter noch mehr hervorgehoben.
Wahrscheinlich verdankt die Blüte der Einwirkung äusserer Faktoren,
vielleicht Insekten oder Schmarotzerpilzen die ganze Metamorphose.
Indessen waren Spuren davon in der ausgebildeten Blüte, die eine
solche Annahme stützen konnten, nicht zu beobachten.

II.

Die zweite Organisation in den Blüten, auf die ich hier näher
einzugehen beabsichtige, ist das gegenseitige Verhältnis von
Kleisto-gamie und Chasmogamie bei dieser Pflanze. Es war eigentlich, wie
ich schon vorher genannt habe, das häufige Vorkommen von
Übergängen zwischen den Blüten, die zu diesen verschiedenen
Kategorien gehören, das meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Der Begriff Kleistogamie ist jetzt so allgemein benutzt, dass ich
demselben hier kaum einige Worte zu widmen brauche. Er wurde
zum erstenmal von Kuhn fixirt (Bot. Zeitg. 1867, p. 66) für
knospenähnlich geschlossene, in irgendeiner Hinsicht reduzirte Blüten, die
durch Selbstbefruchtung Samen- und Fruchtreife erreichen
können (als Objekt diente ihm die Scrophulariacee Vandellia
sessili-flora Bennett). Als einen Gegensatz hierzu stellte Axell den
Begriff Chasmogamie auf, die sich auf sämtliche Blüten bezog, »in
denen die Anordnung der Hüllblätter und Generationsorgane
derartig ist, dass eine Geschlechtsvereinigung von zwei verschiedenen
Blütenindividuen eintreten kann» (Om anordningarne för de
fane-rogama växternas befruktning. — Stockholm 1869, p. 141.

Kuhn war indessen keinenfalls der erste, der das Vorkommen
kleisto-gamer Blüten beobachtete. Die Entdeckung dieser interessanten
Organisation war soweit bekannt der englischen botanischen
Forschung vorbehalten. Es war nämlich Dillenius (1732’ und
nach ihm Linné, der zum erstenmal solche Blüten erkannte,
und es dürfte nicht ohne Interesse sein hier hervorzuheben, dass
Viola mirabilis eben die zweite Pflanze war, bei der man
kleisto-game Blüten konstatiren konnte (deshalb auch diese Benennung
Linnés). Dies kann einen nicht besonders wundern, denn ein Fall,
mehr geeignet die Aufmerksamkeit zu wecken ist kaum denkbar,
indem dies teils auf der zeitlichen Verteilung der verschiedenen
Blütenformen beruht, teils auf der Stellung derselben an den
Sprossachsen.

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