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ung, dass auf einem und demselben Pflanzenstock oder auf
verschiedenen Stöcken derselben Art, Blüten verschiedener Form und
Grösse vorkommen können» (a. a. O. S. 128).
Betreffs dieser letzteren Frage wird die Kleistogamie mit dem
Dioder Polymorphismus der Blüte im allgemeinen völlig gleichgestellt,
z. B. Heterostvlie, Diöcie, zwitterige und ungeschlechtliche Blüten,
einfache und gefüllte Blüten u. s. w., welche sämtliche mitsamt den
kleistogamen Blüten unter dem allgemeinen Namen Diaphoranthen
(Verschiedenbliitler) von Burck zusammengefasst werden. Alle diese
Eigenschaften verdanken seiner Meinung nach ausschliesslich einer
Mutation ihre Entstehung.
Die bei den Diaphoranthen häufigen Zwischenformen sind nur
als ein Resultat des Kampfes zweier antagonistischer Merkmale
aufzufassen; es wird später allerlei äusseren Faktoren vorbehalten zu
entscheiden, welches Merkmal in den einzelnen Fällen dominirend
wird.
Wie sei nun der Unterschied zwischen Pflanzen zu erklären, deren
kleistogame Blüten nur durch ihren Verschluss von den
chasmo-gamen abweichen, und Pflanzen, die sich ohnedies durch Rück
bildungen in der Blüte gekennzeichnen? Die Antwort, die uns Bi rck
hierauf gibt ist folgende: bei den ersteren handelt es sich um reine
systematische Arten, bei den letzteren aber um diaphoranthe
Varietäten oder Zwischenrassen, die den Ausgangspunkt für das Mutiren
bildeten. Bei den Veilchen u.a. m. haben wir somit noch eine frühere
Mutation anzunehmen, wodurch eine kleinblütige Form entstand,
welche ihrerseits durch Blütenverschluss kleistogam wurde (also die
zweite Mutation). Dieser letztere schon von H. Müller (»Das
Variieren der Grösse gefärbter Blütenhüllen . - Kosmos I, 1877, S. 136
—137) angenommene, freilich aus dem Gesichtspunkte der
individuellen Variation dargestellte Entwicklungsverlauf dürfte somit in
der Tat grössere Wahrscheinlichkeit für sich haben können, als
Goe-bel zu glauben geneigt ist (Biol. Centralbl. 1904, S. 779—780).
Dass durch mehrere Generationen fortgesetzte Selbstbefruchtung
die Neigung kleistogam zu blühen sich bei einer Pflanze steigern
kann, wie Borzi bei Kulturversuchen mit O.valis corniculata
gefunden (»Biologia dell’ Oxalis corniculata, Contribuzioni alla Biologia
vegetale», vol. II, l’asc. II, S. 33) ist eine interessante Tatsache, doch
kann eine solche Erscheinung kaum der erste Anreger der
Kleistogamie im allgemeinen gewesen sein. Es ist wohl zu merken, dass
es sich hier ebenso wenig um einen Austausch einer alten Konstitu-
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