- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 1. 1907 /
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tion gegen eine spezifisch neue, sondern nur um Steigerung einer
schon in der Pflanze inhärenten Eigenschaft handelt; dass dadurch
eine konstant kleistogame Form entstehen sollte, wie es Goebei,
in Aussicht stellt, lässt sich möglicherweise denken (»Chasmogame
und kleistogame Blüten bei Viola». Flora, Ergzbd 1905, S. 2361.
Wesentlich verschieden reagiren indessen gegen wiederholte
Autogamie die Pflanzen, bei denen die Kleistogamie nicht vorkommt.
Als ein derartiges Beispiel darf ich F. tricolor herausgreifen. Eine
Selbstbefruchtung hat bei dieser Pflanze ein sehr beträchtliches
Herunterkommen des ganzen Körpers schon in der ersten
Generation zufolge, und die Fruchtbarkeit wird zehnmal kleiner, als sie
normal ist, wie Darwins Versuche darlegen. Schon aus diesen
Tatsachen sollte somit nach dem oben Gesagten eine kleistogame
Organisation bei dieser Pflanze als a priori völlig ausgeschlossen
angesehen werden, und dass sie nicht vorkommt, bestätigt nur die
BfRCKSchen Theorien.

Nach diesen allgemeinen Erörterungen werden wir uns mit Viola
mirabilis etwas eingehender beschäftigen. Bekanntlich sind bei dieser
Art die ersten sich im Frühjahr entfaltenden Blüten grundständig,
langgestielt und chasmogam mit wohlentwickelten Kronenblättern.
Im Laufe des Sommers dagegen entwickeln sich nur Blüten an den
beblätterten oberirdischen Sprossachsen, sämtliche mit seltenen
Ausnahmen kleistogam. Vom Gesichtspunkte der Zweckmässigkeit ist
diese Erscheinung als leicht erklärlich angesehen worden. Die
Früh-jahrsblüten treten auf, weil die Bäume noch nicht durch ihr Laub
die niedere Vegetation beschatten; ihre schön gefärbten Kronen
können somit die Aufmerksamkeit der pollinirenden Insekten ohne
Schwierigkeit erregen. Als später im Sommer der Lichtgenuss
durch das Wachstum der umgebenden Vegetation und die Dichte
des Laubes der Bäume erheblich herabgesetzt worden ist und
ohnedies der Blütenreichtum unter anderen Arten bedeutend
zugenommen hat, würden die chasmogamen Blüten der Viola dadurch
unvorteilhaft situirt werden, dass sie die Insekten nicht oder nur
wenig besuchten. Die Pflanze hat deshalb zu einem Mittel
»gegriffen», um weiter Samen produziren zu können, nämlich die
Ausbildung von kleistogamen Blüten, die der gefärbten Krone nicht
mehr bedürfen.

Eine solche Aulfassung wird z. B. von Knuth gehegt t Handbuch
der Blütenbiologie , I Bd. 1898, S. 67) und wird von ihm speziell auf

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