- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 1. 1907 /
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von Sporn und Nektarienanhängseln. Als eine typische
kleisto-game Blüte darf ich eine solche ansehen, die abgesehen von der
selbstverständlich vorhandenen »kleistogamen» Griffelform,
gewöhnlich in den oberen Achseln der oberirdischen Sprosse sitzend, eine
bedeutend reduzirte, doch niemals völlig unterdrückte Krone besitzt,
deren einzelne Blätter gleichförmig ausgebildet und oft quer
gerunzelt sind, — somit ohne jede Andeutung von Sporn — deren
Staubfäden niemals mehr als je zwei Pollensäcke tragen — was übrigens
schon Michalet beobachtete (Bull. Soc. Bot. France, T. VII, 1860,
S. 466) — und deren Nektarienanhängsel vollkommen fehlen. Die
Kronenblätter sind in den meisten Fällen viel kürzer als die
Staubblätter; in der Reduktion der letzteren wird es, soweit ich es
untersucht habe, niemals dahin gebracht, dass die oberen in Staminodien
transformirt werden, ein Verhältnis, das bei anderen Viola-Arten
vorkommt (Goebel, Biol. Centralbl. S. 696, Fig. 6, IV). Betreffs
des Kelchblattwirtels sind die Blätter des oberen Paares immer
noch schmäler und innerhalb der drei übrigen versteckt, die
gewöhnlich gerade sind und sich dicht an einander anschliessen
(Fig. 5 a—d). — Die hier beschriebene Blüte wird somit eine Art
Pelorie, analog mit den schon im Anfange dieses Aufsatzes
erwähnten, bei mehreren 17o/a-Arten gefundenen, spornlosen
Pelorienfor-men chasmogamer Blüten. Ein Rest von Zygomorphie bleibt doch
immer in der Ausbildung des Griffels und der Kelchblätter bewahrt.

Es ist nötig, die kleistogamen Blüten wie oben geschah zu
defl-niren, denn tut man das nicht, so wird es überhaupt nicht möglich,
von Zwischenformen zu sprechen; diese sind nämlich alle kleistogani.
Der eigentliche »kleistogame» Blütenverschluss der Veilchen ist
meiner Meinung nach durch die Anordnung des Griffels und des
Andröceums gekennzeichnet. Dass die Kelchblätter ohnedies in einer
typisch kleistogamen Blüte zusammenschliessen, wird
schlechterdings davon verursacht, dass die Kronenblätter frühzeitig in ihrer
Entwicklung stehen bleiben; je grösser diese bei den Übergängen
auftreten, desto mehr öffnet sich die Blüte (hinsichtlich der
Hüllblätter). Dass ich jedoch eine solche ziemlich offene Blüte als
geschlossen und kleistogani betrachte, wird dadurch erklärt, dass
die gegenseitige Lage der Generalionsorgane stets unverändert bleibt.

Wir sehen also, dass wir in der Tat nicht mit Zwischenformen
kleistogamer und chasmogamer Blüten zu tun haben; wie eine
derartige intermediäre Organisation bei dieser Pflanze aussehen würde,
dürfte schon allein schwierig sein, sich überhaupt klar zu machen.

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Project Runeberg, Mon Dec 11 22:58:48 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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