- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 1. 1907 /
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vegetativ-florale Achse hervor; diese trägt dann oft in ihrer
zweiten Achsel eine kleistogame Blüte. Nicht überaus selten dürfte auch
der Fall sein, dass ganze Achsen, die sich normal in oberirdische
Sprosse verwandeln sollten, ihre Entwicklung auf dem
Knospen-stadium einbüssen. Alle Blattanlagen eines solchen Sprosses
kommen nicht über den Niederblattypus hinaus, kleistogame Blüten werden
dessen ungeachtet ausgebildet. Diese sind sehr klein, und weichen
soweit untersucht von den typischen dadurch ab, dass sämtliche
Staubfäden mit je vier Pollensäcken ausgestattet sind (Fig. 3 a, b).
Ob ein Fruchtansatz in solchen Blüten auch eintreten kann, habe
ich nicht Gelegenheit gehabt zu konstatiren.

Schliesslich können die kleistogamen Blüten
noch auf eine abweichende Weise auftreten; dies
wird jedoch immer als eine seltene Ausnahme
anzusehen sein. Aus der Achsel eines auf dem
Bhizom sitzenden Niederblattes sprosste eine
typische oberirdische Achse, aber ohnedies hinter
derselben noch eine serial angelegte, kurzgestielte
Blüte. Der Stiel war unten an der Mittellinie
des Stützblattes angewachsen, so dass die Blüte
in der Tat aus demselben auszugehen schien
(Fig. 4). Von einem gewissen Interesse war der
Umstand, dass die Pollenkörner, die sehr
reichlich keimten, noch in den Pollensäcken
eingeschlossen lagen; der ganze Fruchtknoten war
von einem Gewirr von Schläuchen durchzogen.
Serial gebildete Knospen sind bekanntlich bei
der Gattung Viola im übrigen nicht fremd; solche kommen ja z.
B. in grosser Ausdehnung bei V. tricolor vor.

Um schliesslich die Zwischenformen zu berühren, treten diese in
sämtlichen Achseln 1—4 auf, haben aber ein auffälliges Maximum
in der dritten.

Ich darf vielleicht hier hervorheben, dass alle oben mitgeteilten
Angaben betreffs des Auftretens der kleistogamen Blüten und der
Übergänge ausschliesslich auf einer Untersuchung derartiger
vegeta-tiv-floraler Achsen fussen, die sämtliche Blüten der letzteren
Kategorie aufweisen konnten. Ich habe deren 45 studirt mit in allem
77 Blüten, — die mehr als Ausnahmen oben berührten Fälle von
kleistogamer Blütenbildung nicht mitgerechnet. Zur Erläuchterung
der Stellungsverhältnisse wird hier folgende Tabelle mitgeteilt, welche

Fig. 3. Fig. 4.

Fig. 3. a Fruchtanlage.
b Staubblatt einer
kleistogamen Blüte auf einer
unterdrückten oberirdischen
Achse (»,). Fig. 4 Serial
angelegte, kleistogame
Blüte in der Achsel eines
Rlii-zomniederblattes. Der
untere Teil des
vegetativ-flo-ralen Sprosses ersichtlich
(2/i).

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