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’208
benen, serial angelegten kleistogamen Blüte gesehen habe. Diese
Beobachtung ist allerdings so zu deuten, dass die Richtung der
Schläuche von keinem Reiz beeinflusst werden, bevor sie, also
zufällig, die Narbenmündung erreichen. Dass die Pollenkörner
indessen mehrmals in direkte Berührung mit den Griffelenden
kommen, habe ich schon vorher erwähnt.
Sehen wir somit, dass die Reduktion in den verschiedenen
Blüten-wirteln im allgemeinen etwa mit gleichen Schritten zunimmt. Hiervon
gibt es jedoch mehrere Ausnahmen. Man findet also nicht so selten
Blüten, in denen man der relativ gut entwickelten Kronenblätter
wegen eine cliasmogame Blüte zu erkennen glaubte; bei einer
näheren Untersuchung stellt es sich indessen heraus, dass der Griffel,
obgleich gross und fast von chasmogamem Typus, von dem dicht
verschlossenen Antherenkegel überdeckt ist, sehr kräftig im Knie
gebogen und ohne dies in die Höhe gezogen (Fig IIb). Dass eben
in der hier beabsichtigten Blüte eine Autogamie eingetreten war,
könnte ich unschwer konstatiren. Die Pollensäcke waren sämtlich
entleert und die Pollenkörner hafteten durch kürzere oder längere
freie Schlauchstücke an der Spitze des Griffels, welche daselbst einen
grossen Büschel bildeten; Narbenpapillen waren nicht ersichtlich.
Eine unregelmässige Rückbildung bieten auch die
Nektarienan-hängsel. Die absondernde Funktion könnten sie ja
selbstverständlich bei jeder kleistogamen Organisation sofort einbüssen; man findet
sie jedoch oft in mehreren verschiedenen Zwischenformen noch tätig
(Fig. 9 b, 7 a). Die rückgebildeten Formen sind oft beträchtlich
de-formirt, gedreht und nach vorwärts gerichtet, oder an der Spitze
gelappt und äusserst dünn (Fig. 10 a). Sogar in typisch
kleistogamen Blüten, deren Kronenblätter jeder Spur von Spornbildung
entbehrten, waren Rudimente noch vereinzelt zu sehen, weissliche,
breit rundliche schuppenähnliche Bildungen, die dem Rücken des
Staubblattes dicht anlagen. Diese waren selbstverständlich ohne
alle Funktion.
Wenn man geneigt ist, in der Kleistogamie als solcher einen durch
äussere Faktoren entstandenen Anpassungscharakter zu sehen,
müssen selbstverständlich bei Beurteilung des Wertes dieser
Zwischenformen die chasmogamen Blüten den Ausgangspunkt für die
Metamorphose bilden, und die Serie vom chasmogamen bis zu dem
kleistogamen Grenztypus ist als eine kontinuirliche aufzufassen. Wir
würden uns deshalb diesen Umbildungsverlauf sowohl phylogenetisch
als auch bei den vorliegenden, mit Ubergängen ausgestalteten Indi-
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